Mit ihren Toren zum 2:1 (1:1, 1:0)-Sieg nach Verlängerung im Achtelfinale gegen die USA schickte das Duo die Black Stars in den siebten Himmel. Nach Kamerun 1990 und dem Senegal 2002 ist Ghana das dritte afrikanische Team in der Runde der letzten Acht.
Dort treffen Boateng und Co. am Freitag (20.30 Uhr) im Ellis Park von Johannesburg auf Uruguay, das sich mit 2:1 gegen Südkorea durchsetzte. Der Sieger dieses Duells wäre im Halbfinale Gegner der deutschen Elf - wenn diese soweit kommt. Bereits nach fünf Minuten brachte der überragende Boateng, der mit einem brutalen Foul Michael Ballacks WM-Teilnahme verhindert hatte, Ghana in seinem fünften Länderspiel mit seinem ersten Tor auf die Siegerstraße.
Der ehemalige Bundesliga-Profi Landon Donovan glich mit einem berechtigten Foulelfmeter, seinem dritten Turniertreffer aus (62.). Doch Gyan konterte in der Verlängerung mit einem Linksschuss in der 93. Minute und ließ ganz Afrika jubeln. Jonathan Mensah und Andre Ayew sind allerdings im Viertelfinale gesperrt.
34.976 Zuschauer, darunter der frühere US-Präsident Bill Clinton, waren ins Royal-Bafokeng-Stadion in Rustenburg gekommen, um Afrikas letzte Hoffnung spielen zu sehen. Und die einzige noch im Turnier verbliebene Mannschaft vom Schwarzen Kontinent erwischte einen Start nach Maß. Der Frankfurt-Profi Ricardo Clark verlor den Ball an der Mittellinie, Boateng nahm ihn dankbar auf. Nach einem Sprint über fast die Hälfte des Platzes schoss er den Ball aus 16 Metern in die linke untere Torecke - Torhüter Tim Howard war ohne Abwehrchance.
Clark rächte sich nach Wiederanpfiff mit einem harten Foul, für das er Gelb sah. Boateng ließ sich aber nicht beeindrucken und blieb bis zu seiner Auswechslung in der 78. Minute (Oberschenkelprobleme) der Motor des ghanaischen Spiels. Mit Distanzschüssen hatte er aber Pech. Nach einer guten halben (Lehr-)Stunde war für Clark das Spiel beendet. US-Coach Bob Bradley stellte Boateng mit Maurice Edu einen neuen Bewacher gegenüber, Clark war beim Wechsel den Tränen nahe.
Zuvor hatte Ghana durch Gyan, mit zwei Elfmetertreffern zuvor einziger ghanaischer Torschütze, eine weitere gute Chance. Die Amerikaner, nur 2002 einmal in einem WM-Viertelfinale, standen meist zu weit weg von ihren Gegnern und liefen - wie etwa der Hannoveraner Steve Cherundolo dem Flügelstürmer Andre Ayew - oft hinterher. Robbie Findley hatte in der ersten Hälfte die einzige echte Chance, scheiterte aber an Ghanas Torwart Richard Kingson.
Mit dem früheren Hamburger Benny Feilhaber brachte Bradley zur zweiten Hälfte erneut einen frischen Mann - und der hätte beim bis dahin besten Angriff auch fast das 1:1 erzielt. Doch Kingson hielt ganz stark (47.). Für die US-Boys schien dies der Weckruf zu sein. Gegen nurmehr konternde Ghanaer erspielten sie sich ein Übergewicht. Nach einer guten Stunde wusste sich Jonathan Mensah im Strafraum gegen Clint Dempsey nur mit einem Foul zu helfen - Donovan verwandelte den fälligen Elfmeter mithilfe des rechten Pfostens.
Mit seinem insgesamt fünften WM-Tor stellte Donovan dabei einen amerikanischen Rekord auf, und auch zwölf Endrundenspiele hat noch kein Amerikaner bestritten. Kingson rettete nur wenig später gegen Jozy Altidore - und die USA drückten weiter. Bis zur Verlängerung, in der Ghana früh die Weichen auf Sieg stellte.