Haudegen Thierry Henry und Florent Malouda stehen heute beim zweiten Gruppenspiel gegen Mexiko (20.30 Uhr/ZDF und Sky live) vor der Rückkehr in die Startelf. Und Bayern-Star Franck Ribery soll im Peter-Mokaba-Stadion von Polokwane als Regisseur für Schwung sorgen.
Ungeachtet aller Star-Streitigkeiten will Frankreich nach der Nullnummer gegen Uruguay die Kritiker um Weltmeister Zinedine Zidane verstummen lassen. "Natürlich trifft uns die Kritik hart", sagte Malouda vom englischen Meister FC Chelsea und verspricht vier Tage nach seinem 30. Geburtstag Besserung: "Wir sind besser vorbereitet als bei der WM vor vier Jahren in Deutschland. Das werden wir noch zeigen." Dazu soll Ribery von der linken Seite ins zentrale Mittelfeld wechseln. Der Star vom deutschen Meister und DFB-Pokalsieger Bayern München musste sich zuletzt aber Hohn und Spott von der früheren Sturm-Legende Just Fontaine gefallen lassen. "Da hat jemand mal Mist gemacht und behauptet, dass er das Hirn des Teams sei. Und er hat es geglaubt", schrieb der 76-Jährige in seiner Kolumne. Ribery schweigt beharrlich und will die passende Antwort auf dem Platz geben.
Die Probleme in der eigentlich stargespickten Offensive beheben soll zudem Rekordtorjäger Henry, der zum Auftakt wie Malouda erst in der Schlussphase eingewechselt wurde. In diesem Jahr erzielten die Franzosen, die noch nie gegen Mexiko verloren haben, in fünf Spielen ganze vier Treffer. Der beste Torschütze war zuletzt Abwehrspieler William Gallas vom FC Arsenal, der trotz Muskelbeschwerden spielen kann.
Zidane richtete noch einmal einen eindringlichen Appell an die Mannschaft, damit für Frankreich nicht bereits wie beim EM-Flop vor zwei Jahren Schluss in der Vorrunde ist. "Die Spieler müssen sich zusammenreißen und ihre Egos beiseitelegen", sagte Zidane. Raymond Domenech könnte mit seinem 42. Sieg an Trainer-Ikone Michel Hidalgo, Coach der französischen 84er Europameistermannschaft, vorbeiziehen und sich zum erfolgreichsten Coach der Grande Nation aufschwingen. Der höchst umstrittene 58-Jährige warnt aber vor Mexikos Stärken: "Wenn man sie spielen lässt und sie das Tempo anziehen, können sie jedes Team in Schwierigkeiten bringen."
Die Mexikaner wollen die Unsicherheit bei Frankreich ausnutzen. "Wir treffen auf einen großen, aber angeschlagenen Gegner - und ich will hier keine einzige Partie verlieren", sagte Rafael Marquez vom FC Barcelona, der im Eröffnungsspiel gegen Südafrika den Ausgleich zum 1:1 erzielte. Zwar klagte Marquez danach über Wadenprobleme, doch der 31 Jahre alte Routinier kann auflaufen.
Noch offen ist, ob Coach Javier Aguirre den gegen Südafrika unsicheren Torhüter Oscar Perez durch Guillermo Ochoa ersetzt. Neue Optionen im Sturm sind Routinier Cuauhtemoc Blanco und Youngster Javier Hernandez. Ungeachtet der Aufstellung fordert Kapitän Gerardo Torrado vollen Einsatz: "Dies ist ein Duell für echte Männer. Wir müssen auftreten wie Krieger."