Zum vierten Mal nach 1991, 2012 und 2013 heißt der Sieger des Westfalenpokals Arminia Bielefeld. Im letzten Spiel von Arminia-Rekordspieler Fabian Klos gewannen die Bielefelder mit 3:1 (2:1) gegen den SC Verl vor 24.062 Zuschauern - Bestmarke für ein Westfalenpokal-Endspiel.
Doppeltorschütze Louis Oppie (3., 18.), der zudem das dritte Tor vorlegte, und Marius Wörl (81.) sorgten für die Treffer der Arminia. Tobias Knost (36.) verkürzte zum zwischenzeitlichen 2:1. Die Verler beendeten das Finale nur zu neunt, denn sowohl Torge Paetow (62.) als auch Niclas Nadj (75.) flogen mit glatt Rot vom Platz.
Für die Bielefelder war es das versöhnliche Ende einer enttäuschenden Saison, die sie nur auf Rang 14 in der 3. Liga abgeschlossen haben. Michél Kniat, Coach des DSC, war dementsprechend glücklich über den Titelgewinn: "Es war eine Partie, die von Anfang an in unsere Richtung gelaufen ist. Wir haben uns sehr viel vorgenommen und ich muss meiner Mannschaft ein Riesenlob aussprechen, weil wir hochkonzentriert waren und viel gegen den Ball arbeiten mussten."
Kniat weiter: "Es war ein Sieg, den ich in der Rubrik 'Fleiß' einordnen würde. Wir haben noch am Freitag über Standardsituationen gesprochen, da es der einfachste Weg ist, Tore zu erzielen. Da haben wir unseren Job erledigt. Bei den Umschaltsituationen haben wir ebenfalls gute Arbeit geleistet, indem wir die erste Rote Karte erzwungen haben." Besonders hob der 38-Jährige dabei Doppeltorschütze Louis Oppie und Flügelspieler Monju Momuluh heraus.
SC Verl: Unbehaun – Knost (53. Stöcker), Paetow, Mikic, Ochojski (84. Mehlem) – Fein (46. Taz), Baack – Nadj, Wolfram (84. Mittelstädt) – Lokotsch, Otto (77. Guzy)
Schiedsrichter: Timo Gansloweit
Tore: 1:0, 2:0 Oppie (3., 19.), 2:1 Knost (36.), 3:1 Wörl (81.)
Zuschauer: 24.062
Rote Karten: Paetow (62., Notbremse), Nadj (75., grobes Foulspiel)
"Der ganze Verein, die Fans, alle zusammen haben den Job erledigt, damit ist alles gesagt. Wir haben das Finale gewonnen und jetzt freuen wir uns auf die Auslosung. Die Jungs gehen nach dem Finale noch etwas steil und feiern ordentlich", erzählte Kniat, der von Februar 2022 bis Juni 2023 den Finalgegner coachte.
Der SC Verl verpasste hingegen den Pokalsieg, was vor allem an der zweifachen Unterzahl lag. SCV-Trainer Alexander Ende ärgerte sich über das aus seiner Sicht irreguläre 1:0: "Das Tor darf niemals zählen, weil Momuluh vier Meter aus dem Abseits kommt. Sowas kommt ab und an vor, dieses Mal zu unseren Ungunsten. Das 2:0 müssen wir uns ankreiden, das darf niemals passieren. Wir haben vor dem Spiel gesagt, dass die Details entscheidend sind, wenn zwei Teams auf Augenhöhe aufeinander treffen."
Spätestens nach dem Feldverweis war für Ende die Messe gelesen: "Der Glaube war zu hundert Prozent da, nachdem wir vor der Pause das 2:1 gemacht haben. Wir hatten viele Möglichkeiten und selbst nach dem ersten Platzverweis schien alles möglich, aber mit der zweiten Roten Karten, wo wir ein bisschen die Nerven verloren haben, wurde uns der Stecker gezogen." Dennoch lobte er die Mentalität seiner Truppe: "Es hätten nach dem 3:1 auch noch mehr Gegentore fallen können. Ich muss meiner Mannschaft trotzdem Respekt zollen für den Willen und der Energie, die sie auf den Platz gebracht hat."