Über dieses Duell wurde bereits im Vorfeld heiß diskutiert: Im Viertelfinale des Westfalenpokals trifft die SpVgg Erkenschwick (Oberliga Westfalen) auf den Drittligisten SC Preußen Münster (18.11., 13:00 Uhr, RS-Liveticker). Für großen Ärger auf Seiten des Außenseiters sorgte das verwehrte und getauschte Heimrecht.
Die Polizei Recklinghausen erlaubt es dem Fünftligisten auf Grund von Sicherheitsbedenken nicht, die Adlerträger in Oer-Erkenschwick zu empfangen. Dass die Partie nun in Münster ausgetragen wird, veranlasste „Schwicker“-Coach Magnus Niemöller dazu, das Gesamtkonzept des Wettbewerbs zu hinterfragen, da die Interessen der Amateurvereine zu wenig bis gar nicht beachtet werden würden.
Trotz der Debatte ist die Vorfreude auf die Begegnung spürbar groß, wie Niemöller verriet: „Ganz Erkenschwick freut sich auf dieses tolle Duell. Für die Mannschaft ist es eine Riesensache. Dementsprechend hoffen wir auf zahlreiche Unterstützung unserer Fans.“
In der vergangenen Saison führte der Pokalweg für die Spielvereinigung bis ins Finale. Gegen den FC Gütersloh platzte der Traum vom Titelgewinn dann schließlich erst im Elfmeterschießen (3:4). Dementsprechend breit ist die Brust und groß die Gier, nachdem man zuletzt erst auf den letzten Metern ausgebremst wurde:
"Es ist ein Privileg, dass wir als letztjähriger Finalist nun wieder unter den Top acht stehen. Nach regulärer Spielzeit haben wir in diesem Wettbewerb seit eineinhalb Jahren kein Spiel verloren. Dass wir jetzt in die Höhle des Löwen müssen ist Wertschätzung genug für meine Mannschaft. Wir haben in dieser Woche analysiert in welcher Grundordnung Münster spielt und wie wir etwas dagegen ausrichten können. Leicht werden wir es ihnen sicherlich nicht machen“, kündigte Niemöller an.
Münster aus dem Pokal werfen? Niemöller spricht aus Erfahrung
Der Weg ins Endspiel führte auch über Preußen Münster. Dort kickte der Underdog den damaligen Regionalliga-Tabellenführer in einem packenden Pokal-Achtelfinale ansatzlos aus dem Wettbewerb. „Wir haben schon in der letzten Saison gezeigt, dass wir eine kleine Chance haben, die wir dann auch nutzen konnten“, erinnert sich der 50-Jährige.
Bei der Neuauflage, vor allem unter der Prämisse des Auswärtsspiels, fordert er die gewohnte Abgezocktheit und Frechheit seiner Schützlinge, um den großen Favoriten zu ärgern: „Das oberste Gebot ist: Wir müssen den großen Respekt ablegen. Das haben wir vor einem Jahr im Heimspiel gegen den SCP geschafft. Wir sind bei uns geblieben und haben uns nicht von der Atmosphäre beeinflussen lassen. Anders geht es nicht.“
In den letzten Zügen vor dem Pokalfight gelte es für Niemöller nun, „die Mannschaft emotional auf dieses Spiel vorzubereiten“. Am Selbstvertrauen wird es jedenfalls nicht scheitern: „Wenn du am Ende ganz oben stehen möchtest, dann musst du irgendwann Preußen Münster schlagen. Und das ist das Ziel.“