In seinem letzten Spiel für Rot-Weiß Oberhausen hat er nochmal alles reingehauen, was er im Tank hatte. Kapitän Jerome Propheter ging beim 0:2 im Finale des Niederrheinpokals bei Drittligist Rot-Weiss Essen mit einer tadellosen Leistung voran. Nach der Partie kündigte er seinen Rückzug vom professionellen Fußball an - genau wie Torhüter Daniel Davari.
Aber zunächst einmal ärgerte er sich über die knappe Niederlage beim Reviernachbarn. „Wir waren in der ersten Halbzeit besser. Wir hatten Chancen durch mich und Sven Kreyer. Uns hat da auch ein wenig das Glück gefehlt. Aber so ist halt Fußball. Wenn du das Spiel gewinnen willst, gehört auch ein wenig Glück dazu. Das war auf Seiten der Essener“, analysierte er nach dem Spiel. „Es war bitter, weil man gesehen hat, was möglich gewesen wäre. So stehen wir mit leeren Händen da. Schade.“
Gefreut hat er sich vor allem über die Unterstützung der eigenen mitgereisten 3500 Fans, die bereits vor dem Spiel mit einem Fahnenmeer für eine tolle Atmosphäre sorgten. „Überragend“, sagte Propheter dazu. „Es war klar, dass das so kommt. Wir hatten ja im Vorfeld einen Austausch mit den Fans. Sie hatten uns schon angekündigt, was sie vorhaben. Aber wir haben uns aber auch generell nicht von der Kulisse beeindrucken lassen und das schon ganz cool gemacht. Aber was nützt das? Wir haben nicht gewonnen.“
Dafür scheint er nun einen Schritt weiter zu sein, wie es nach der Trennung von RWO nach der ausgebliebenen Vertragsverlängerung bei ihm weitergeht. Während Propheter direkt nach dem Aus bei den Kleeblättern, bei denen er vier Jahre gespielt hat, noch davon sprach, zwei, drei Jahre im Tank zu haben, will er sich nun wohl doch mehr auf seine berufliche Zukunft konzentrieren.
„Es ist noch nicht ganz genau klar, aber ich werde am Sonntag 33 Jahre alt. Ich werde mich wohl umorientieren und meine Prioritäten in Richtung Arbeit und Studium setzen“, erklärte Propheter. „Ich glaube nicht, dass ich noch professionell Fußball spiele. Ich werde einen anderen Weg einschlagen und auf jeden Fall unterhalb der Regionalliga spielen, wahrscheinlich auch niedriger als Oberliga. Mein Studium im Bereich Maschinenbau hat jetzt ab sofort Vorrang.“
Damit würde der gebürtige Kölner dann mindestens einen Gang zurückschalten und seine Karriere, die ihm einst bei Arminia Bielefeld sogar zwei Drittligaspiele einbrachte, irgendwo ausklingen lassen.