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RWE - VfB Speldorf
"Noch krasserer Außenseiter als im Vorjahr"

RWE: Pokalhalbfinale gegen Speldorf
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Rot-Weiss Essen begibt sich in Konfrontationstherapie: Gegen den VfB Speldorf will der Regionalligist das Trauma aus der Vorsaison endgültig überwinden.

Am Dienstag ist es endlich so weit: Rot-Weiss Essen trifft nach langem Hickhack um den Austragungsort und Probleme mit der Witterung nun wohl endgültig im Halbfinale des Niederrheinpokal auf den VfB Speldorf (19.30 Uhr). Da war doch was? Richtig, im Endspiel des Vorjahres trafen die beiden Teams aufeinander, auch wenn das an der Hafenstraße manch einer schon nicht mehr wahr haben möchte. RWE-Verteidiger Sebastian Zinke behauptet jedenfalls, er könne sich an die Begegnung nicht mehr erinnern. Die Fakten machen es jedoch notwendig, ihm da zu widersprechen. RWE verlor mit 2:3 (1:2) gegen den damaligen Niederrheinligisten. Der VfB zog in den DFB-Pokal ein, Rot-Weiss Essens Saison lag spätestens zu diesem Zeitpunkt in Trümmern. Aufgebrachte Fans versuchten sogar, sich Zugang zu den Kabinen zu verschafffen. Nico Schäfer, damals noch Vorstandsmitglied beim Regionalligisten titulierte die Mannschaft sogar als „Schande für RWE.“


Nur zu verständlich, dass die Akteure, die die peinliche Niederlage damals miterlebten, versuchen, die Erinnerungen möglichst weit zu verdrängen. „Das sollte vergessen sein“, glaubt Mittelfeldmann Mike Wunderlich. „Wir spielen zu Hause und da gilt nichts anderes, als ins Halbfinale zu kommen.“ Aber Vorsicht! Nicht nur, dass die Mülheimer mittlerweile eine Klasse höher kicken als noch im Vorjahr, der NRW-Ligist hat derzeit auch einen beachtlichen Lauf, auch wenn der durch die 1:4-Pleite beim SV Schermbeck nun ein jähes Ende nahm. VfB-Manager Ingo Pickenäcker stapelt nicht nur deshalb tief: „Wir haben viele Verletzunssorgen und sind noch krasserer Außenseiter als im Vorjahr. Ich messe der Partie aber ohnehin nicht die große Bedeutung bei. Wichtig ist für uns die Meisterschaft.“

Einlullen lassen wollen sich die Rot-Weissen von diesem Understatement jedoch nicht. Trainer Uwe Erkenbrecher warnt: „Eine Klasse Unterschied ist im Pokal kein Garant oder kein Vorteil, das kann man in einem Spiel jederzeit wettmachen.“ Sein Kompagnon Ralf Aussem hat sich bei der Begegnung zwischen dem Team von Trainer Peter Kunkel und Fortuna Köln noch einmal von der Klasse des VfB überzeugt: „Das ist eine Mannschaft, die nichts zu verlieren hat und weiß, was sie hier letztes Jahr erreicht hat. Die werden sich wehren und versuchen, uns wieder ein Bein zu stellen. Wir müssen das angehen wie gegen Trier und die erstmal niederkämpfen.“ Bei allen bössen Erinnerungen und dem Wissen um die Qualität der Speldorfer – Favorit bleibt RWE. Das Ziel kann nur das Erreichen des Finales sein. „Wenn wir nicht die Bereitschaft haben, uns gegen Speldorf als Favorit zu sehen, dann ist irgendwas verkehrt. Bei aller Bescheidenheit, die wir mittlerweile an den Tag legen, sollten wir die Favoritenrolle schon annehmen“, betont Erkenbrecher.

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