71 Mannschaften kämpfen bis zum letzten Januar-Wochenende in der Qualifikation, Vor-, Zwischen- und Endrunde um die Vorherrschaft im Essener Hallenfußball. Der Landesligist SV Burgaltendorf wird derjenige Verein sein, der bei dieser Auflage etwas Historisches erreichen will: Die Titelverteidigung.
"Dass wir das schaffen, ist sehr unwahrscheinlich. Aber klar: Wir wollen das Unmögliche schaffen. Wie schwer dieses Unterfangen ist, haben die letzten 23 Auflagen der Essener Hallenmeisterschaft bewiesen. Jeder will den Titelverteidiger schlagen. Wir werden von Beginn an gejagt", sagt Burgaltendorfs Sportlicher Leiter Jörg Oswald.
Neben Burgaltendorf stehen auch die Landesligisten ESC Rellinghausen, der FC Kray und die Sportfreunde Niederwenigern hoch im Kurs. Eine eher untergeordnete Rolle werden wohl die Vertretungen der Oberliga-Klubs ETB Schwarz-Weiß Essen und der Spielvereinigung Schonnebeck spielen. Während der ETB mit einer U19-Mannschaft auflaufen will, wird die SVS ihre Bezirksliga-Mannschaft ins Rennen schicken. "Man muss abwarten, wer letztendlich die Favoriten sein werden. Ich will vor dem Turnier gar keine Namen nennen. Zuerst einmal muss ich mir die ersten Runden anschauen", gibt sich Krays Trainer Muhammed Isiktas bedeckt.
Seine Krayer Jungs werden jedoch zu den Titelanwärtern gezählt. Damit kann Isiktas leben: "Wir wollen jedes Spiel gewinnen: Egal, ob Testspiel, Liga-Partie oder die Begegnungen in der Halle." So viel vorweg: Die Krayer werden unter dem Hallendach auf ihre besten Leute zurückgreifen und auch die Winter-Zugänge Soufian Rami sowie Bünyamin Karagülmez einsetzen.
Ich glaube, dass es auch in diesem Jahr keine Titelverteidigung geben wird. Irgendwie macht dieses Phänomen ja auch die Essener Hallenstadtmeisterschaft aus
Issam Said, Trainer VfB Frohnhausen
Weniger klangvolle Namen besitzt der Kader des A-Ligisten Heisinger SV. Trotzdem: Den HSV hat die Konkurrenz auf dem Zettel. Darüber kann Trainer Sascha Behnke nur schmunzeln: "Die Blumen nehmen wir an, mehr aber auch nicht. Ich kann so viel verraten: Wir werden nicht mit unseren besten Leuten in der Halle spielen. Wir nehmen das Turnier mit, aber die Meisterschaft hat bei uns oberste Priorität. So wird Behnke in der Halle zum Beispiel auch Ausnahmetorwart Chris Kröhnert, der über Regionalliga-Erfahrung verfügt und in der Hinrunde nur sieben Gegentore kassierte, eine Pause gönnen.
Anders als der Tabellenführer der Kreisliga A im Südosten, verfährt der Spitzenreiter der Kreisliga A im Nordwesten: Die DJK Sportfreunde Katernberg. Trainer Sascha Fischer spielte in den letzten Jahren mit seinem Ex-Klub SC Frintrop stets eine gute Rolle unter dem Dach. Mit Katernberg soll es nicht minder erfolgreich laufen. "Wir haben in der Halle einiges vor und freuen uns auf das Turnier. Ich habe sieben Jungs im Kader, mit denen ich in den letzten zwei Jahren mit dem SC Frintrop das kleine Finale gespielt habe. Sie wissen, worauf es in der Halle ankommt. Wir werden versuchen, ein gutes Ergebnis zu erzielen."
Das versucht auch Issam Said mit seinem VfB Frohnhausen seit mehreren Auflagen. Der VfB-Trainer, der in seinem sechsten Jahr bei den "Löwen" ist, geht die prestigeträchtige Veranstaltung diesmal anders an. "Ich habe mir für das neue Jahr etwas vorgenommen: ich will einen Tick gelassener werden. Das gilt vor allem für die Hallenrunde. Klar, ich bin ein Typ, der immer gewinnen will. Aber um das zu schaffen, müssen alle mitziehen. In den letzten Jahren haben wir uns mehr blamiert, statt die Zuschauer zu verzücken. Eigentlich kann es nur besser werden. Insgesamt erwarte ich ein spannendes Turnier", sagt Said - mit dem Zusatz: "Auch wenn ich viele Freunde in Burgaltendorf habe und den Verein sympathisch finde. Ich glaube, dass es auch in diesem Jahr keine Titelverteidigung geben wird. Irgendwie macht dieses Phänomen ja auch die Essener Hallenstadtmeisterschaft aus."