Costin Lazar (90.) erzielte in der Nachspielzeit noch den Ausgleich für die Gastgeber, die durch Cesinha (15.) 1:0 geführt hatten.
Im kleinen, aber beeindruckenden Hexenkessel des Stadions Giulesti-Valentin Stanescu, in dem rund 1000 Nürnberger Anhänger ihre Mannschaft unterstützten, hatte der Club wiederholt gewaltige Probleme in der Abwehr, konnte sich allerdings auf Torhüter Jaromir Blazek verlassen: Der Tscheche war beim Führungstreffer von Cesinha (15.) ohne Chance, dann aber für seine arg unsicheren Vorderleute mehrfach Retter in höchster Not. Seine wenigen Chancen nutzte der Tabellen-16. der Bundesliga dafür erstaunlich kaltschnäuzig.
Trainer Hans Meyer hatte aufgrund der anhaltenden Personalsorgen die Hintermannschaft erneut umstellen müssen. Der junge Australier Matthew Spiranovic spielte hinten rechts, Dominik Reinhardt dafür hinten links, um dort die Kreise des flinken Brasilianers Cesinha einzuengen. Ein Vorhaben, das nicht sonderlich gut gelang. Cesinha zwang zunächst Blazek zu einer Glanzparade (12.), dann köpfte er ungehindert von Jan Kristiansen und Tomas Galasek nach einer Ecke das 1:0 für die Rumänen.
Rapid bestimmte zunächst eindeutig die Partie, die Franken setzten wenige, aber durchaus effektive Konter. Bereits fünf Minuten nach dem Rückstand vergab Misimovic per Kopf fast ein wenig kläglich den Ausgleich (20.), weitere zwei Minuten später machte es Peer Kluge dann besser: Eine Vorlage von Galasek nahm der zuletzt beste Nürnberger mit der Brust an und schob den Ball zum ersten Europapokaltreffer des FCN seit 19 Jahren ins Netz (22.).
Der Ausgleich änderte zunächst wenig daran, dass der Club gewaltige Probleme hatte, sich aus der Umklammerung des rumänischen Pokalsiegers zu lösen. Vor allem der leichtfüßige Cesinha und sein Sturmpartner Mihai Buga sorgten stetig für Unruhe, die Abwehr der Nürnberger wirkte verunsichert.
Erst nach gut einer halben Stunde bekam der FCN seine Nerven und das Spiel ein wenig besser in den Griff, leistete sich aber immer wieder haarsträubende Abwehrfehler wie in der 44. Minute, als Blazek gegen Pierre Boya retten konnte.
"Wir brauchen unbedingt ein zweites Tor, dann ist hier Ruhe", sagte Sportdirektor Martin Bader in der Halbzeitpause. Es war dann Misimovic, der alle Nürnberger vor insgesamt 11.000 Zuschauern mit dem ersten Schuss des Clubs in der zweiten Halbzeit beruhigte. Denn praktisch im Gegenzug ließ erneut Boya eine Großchance für Bukarest aus (57.). Dann aber erlahmte der Elan von Rapid, das 2006 Hertha BSC Berlin und den Hamburger SV beim Einzug ins Viertelfinale des UEFA-Cups ausgeschaltet hatte, von Minute zu Minute.