Im sportlich bedeutungslosen letzten Gruppenspiel bezwangen die Rheinhessen den FK Qäbälä aus Aserbaidschan mit 2:0 (2:0) und bescherten der Bundesliga noch einmal wichtige Punkte für die Fünfjahreswertung der Europäischen Fußball-Union (UEFA).
Vor der Minuskulisse von 12 860 Zuschauern trafen Innenverteidiger Alexander Hack in der 29. Minute und Pablo De Blasis (40.) zum nie gefährdeten Erfolg der Mainzer, deren Aus bereits vor der Partie feststand. Mit neun Punkten schloss der Bundesligist die Gruppe C als Dritter hinter dem RSC Anderlecht und AS St. Etienne ab.
"Wir haben gut gespielt und nichts zugelassen. Neun Punkte, dritter Platz - versöhnlich war es trotzdem", bilanzierte Sportchef Rouven Schröder die Europa-League-Saison. "Jeder Sieg gibt ein gewisses Selbstvertrauen, von daher auch für Sonntag gegen Gladbach." Dann steht für den FSV die schwere Auswärtsaufgabe in der Liga an.
Bei ihrer europäischen Abschiedsvorstellung dominierten die Mainzer den punktlosen Tabellenletzten zu jeder Zeit nach Belieben. Eine Zitterpartie wie noch beim knappen 3:2 im Hinspiel im September ersparten sich die Rheinhessen diesmal mit zwei Toren schon vor der Pause. So durften sich die taktisch, technisch und spielerisch klar überlegenen Mainzer über den ersten Europacup-Heimsieg ihres Clubs überhaupt freuen, nachdem es bei der ersten Europacup-Teilnahme 2005/06 damit noch nicht geklappt hatte. Für den Erfolg gegen Qäbälä gab's von der UEFA obendrein eine Prämie in Höhe von 360 000 Euro.
Das von vornherein besiegelte Europapokal-Aus raubte zumindest den Mainzer Profis nicht die Motivation. Von Anfang an war der Klassenunterschied beider Teams deutlich zu sehen, auch wenn erste Chancen durch De Blasis (4.), Fabian Frei (5.) und Jhon Cordoba (11.) ungenutzt blieben. Nach einer Ecke verpasste kurz danach auch Stefan Bell per Kopf (27.) - zwei Minuten später aber durften die Gastgeber jubeln. Nach einem zu kurz abgewehrten Ball kam Hack im Strafraum aus kurzer Distanz an das Spielgerät und donnerte es unter die Latte.
Qäbälä tauchte überhaupt nur einmal wirklich gefährlich vor dem von Ersatzkeeper Jannik Huth gehüteten Mainzer Tor auf, Urfan Abbasov traf aber lediglich das Außennetz (44.). Die Mainzer dagegen setzten ihren Offensivwirbel gegen klar unterlegene Gäste auch nach der Führung munter fort - und waren noch vor der Pause zum zweiten Mal erfolgreich. Eine Flanke von Rechtsverteidiger Giulio Donati landete bei De Blasis, der per Kopf ohne Gegenwehr vollenden konnte.
Mainz blieb auch nach dem Seitenwechsel dominant, im Abschluss aber nicht konsequent genug - Frei (64.) und Jairo (73.) vergaben jeweils aus aussichtsreichen Positionen. Trotzdem dürfte der Auftritt Selbstvertrauen geben für die schwere Auswärtsaufgabe in der Liga am Sonntag bei Borussia Mönchengladbach.