Kroatien gegen Italien – es ist das Topspiel des Montagabends, und die Vorfreude war auch beim übertragenden Sender ZDF groß. Vor allem Experte Christoph Kramer zeigte sich mal wieder in blendender Form. Als zu Beginn der Sendung noch einmal der Blick auf den Vortag ging, geriet Kramer ins Schwärmen. Es ging um den späten Ausgleichstreffer von Niclas Füllkrug gegen die Schweiz, der den Deutschen den Gruppensieg sicherte. „Der Glaube im Fußball ist das Wichtigste“, sagte Kramer.
Der 33-jährige Profi von Borussia Mönchengladbach zog auch gleich einen Vergleich. Oder halt, eigentlich waren es zwei, denn Schalke 04 brachte Kramer auch noch ins Spiel. „Ich will die deutsche Nationalmannschaft nicht dauernd mit Real Madrid vergleichen, aber das ist es, was Real ausmacht: dieser krasse Glaube. Wenn andere Mannschaften, wenn beispielsweise Schalke 04 in der 70. Minute zurückliegt, dann haben alle auf der Tribüne das Gefühl: schon wieder verloren. Bei Real hat man das Gefühl: Die machen noch einen.“
Ja, diese EM unterhält am TV-Gerät. Dass das Turnier ganz offensichtlich den Nerv der Menschen trifft, zeigt ein Blick auf die Einschaltquoten. Die Quote der deutschen Mannschaft steigt von Spiel zu Spiel, beim dritten Auftritt gegen die Schweiz (1:1) schauten am Sonntagabend in der ARD erstmals mehr als 25 Millionen Menschen zu. Die 73,4 Prozent Marktanteil - ein Spitzenwert.
Man sei mit den Übertragungen bislang „sehr zufrieden“, sagte ARD-Sportkoordinator Axel Balkausky und zog ein positives Zwischenfazit des Turniers: „Unsere Übertragungen sind rundum gelungen und unser Konzept, mit unserer Moderation aus den Stadien die Atmosphäre vor Ort zu übermitteln, ist insbesondere aufgrund der großartigen Fans aufgegangen.“
Die Übertragung am Sonntagabend übertraf mit ihrer Reichweite die ersten beiden Spiele gegen Schottland (ZDF/22,49, MA:69,0) und Ungarn (ARD/23,89, MA: 76,7). Das Publikumsinteresse, so Balkausky, steige „kontinuierlich an“. Besonders erfreulich sei, dass man mit den EM-Sendungen alle Altersgruppen erreiche. So erzielte das Duell mit der Schweiz in der Zielgruppe der 14- bis 49-Jährigen einen Marktanteil von 84,4 Prozent.