Weil Julian Nagelsmann mehr Optionen im Feld haben will, musste Alexander Nübel die deutsche Nationalmannschaft verlassen. Diese bittere Entscheidung musste der Bundestrainer treffen und den ehemaligen Schalker, der für den VfB Stuttgart so herausragend gespielt hat, enttäuschen.
Im Training hat Nagelsmann aber dennoch gerne vier Torhüter dabei. Es geht dabei um Belastungssteuerung. Und bei der soll ab Montag, 10. Juni, Jan Reichert helfen. Der Torwart der zweiten Mannschaft des 1. FC Nürnberg wird ins benachbarte Herzogenaurach reisen, wo die Nationalmannschaft gerade untergebracht ist.
"Ich war mit meinem Bruder unterwegs, als ich den Anruf bekommen habe, und war erstmal völlig perplex. Ich konnte es erst gar nicht glauben, freue mich aber ungemein auf diese besondere Chance. Es ist eine riesige Ehre für mich und macht mich wahnsinnig stolz. Ich werde mein Bestes geben und alles aufsaugen", sagte der 22-Jährige.
Reichert spielte in der abgelaufenen Saison in der Regionalliga Bayern für die zweite Mannschaft des "Clubs" (25 Spiele) und durfte am 34. Spieltag sein Zweitliga-Debüt geben. Das ging mit einem 1:4 beim Hamburger SV zwar mächtig daneben, dürft ihm aber dennoch in Erinnerung bleiben. Nun also die nächste unverhoffte Chance.
Klar: Auf den EM-Zug wird Reichert natürlich nicht aufspringen. Aber es ist eine unverhoffte Gelegenheit, Nagelsmann und auch den besten Fußballern des Landes zu zeigen, was er kann. Dazu kann er natürlich von Torwart-Veteranen wie Manuel Neuer einiges lernen.
"Durch die kurzen Wege zwischen Nürnberg und Herzogenaurach und meine Verbundenheit zum DFB kam der Kontakt zu Jan zustande. Wir unterstützen die Nationalmannschaft dabei selbstverständlich sehr gerne. Es ist für uns als Verein und insbesondere für Jan natürlich eine tolle Wertschätzung und große Chance, sich dort zeigen, die Nationalmannschaft unterstützen und damit auch einen kleinen Beitrag zu einer hoffentlich erfolgreichen Europameisterschaft leisten zu dürfen", sagte Nürnbergs Sportvorstand Joti Chatzialexiou.