Benedikt Höwedes lässt sich Zeit. Insgesamt fünf Interviewtermine hat die Pressestelle des DFB an diesem Tag vergeben. Und während Mesut Özil, Mats Hummels, André Schürrle und Jonas Hector längst ein Fragengewitter über sich ergehen lassen, wird Höwedes als letzter Nationalspieler vorgefahren. Ob alles in Ordnung sei, wird der Schalker, der beim Training ein bisschen kürzer getreten ist, gefragt. „Alles bestens“, sagt Höwedes. „Ich bin bereit für das große Spiel.“
Monsieur Höwedes, comment peut-on battre la France? Benedikt Höwedes: Leute, ich hatte zwar ein paar Jahre Französischunterricht in der Schule, aber damit könnt ihr mir doch jetzt nicht kommen.
Nach einem Monat in Frankreich mussten wir mal mit unserem Schulfranzösisch ein wenig prahlen. Eigentlich wollten wir aber nur eines wissen: wie kann man diese Franzosen schlagen? Höwedes: Puh, das ist auch auf deutsch keine einfach Frage. Die Franzosen werden nach dem 5:2-Sieg gegen Island mit einem extrem großen Selbstbewusstsein auflaufen. Im Viertelfinale hat bei ihnen sehr viel geklappt, die Torschüsse, die Einzelaktionen. Ähnlich wie gegen Italien dürfen wir da einfach nicht viel zulassen. Wir müssen vor allem aufpassen, dass wir Frankreichs starke Individualisten in den Griff bekommen. Auch wenn bei uns einige ausfallen, mache ich mir überhaupt keine Sorgen. Nun müssen andere in die Bresche springen.
Sie werden definitiv von Anfang an dabei sein. Haben Sie eigentlich mitbekommen, was der Bundestrainer über Sie am Montag auf der Pressekonferenz gesagt hat? Benedikt Höwedes sei Gold wert für diese Mannschaft… Höwedes: Ich habe das gelesen, ja. Es freut mich natürlich, dass er meine Leistung so wertgeschätzt hat. Ich glaube auch, dass ich meine Sache gegen Italien ganz gut gemacht habe.
Uns freut, dass Sie so etwas noch in der Zeitung lesen? Höwedes: Naja, ich habe es auch bei Twitter gelesen. Und dann haben mir ein paar Leute noch Artikel zugeschickt. Ich bin aber eigentlich jemand, der nicht so gern den Sportteil liest, das muss ich manchmal nicht haben, denn es wird ja auch nicht immer nur überschwänglich gelobt. Dann lese ich lieber den Rest der Zeitung. Aber unabhängig vom Lob des Bundestrainers bin ich mir jedenfalls sicher, dass wir auch extrem gut auf das Spiel gegen Frankreich vorbereitet sind.
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