Frankreich hat mit einer 0:1 (0:0)-Pleite in Schottland für eine der großen Überraschungen am dritten Spieltag der EM-Qualifikation gesorgt. Die Gastgeber übernahmen nach der ersten Niederlage des Vizeweltmeisters in der Gruppe B mit der Optimalausbeute von neun Punkten die Tabellenführung. In der Gruppe von Deutschlands Länderspiel-Gegner Georgien schob sich außerdem Litauen nach seinem ersten Erfolg durch ein mühsames 1:0 (0:0) bei den Färöer auf den dritten Platz hinter die Grande Nation auf Platz drei vor.
Die Slowakei hingegen hat der deutschen Nationalmannschaft ein deutliches Warnsignal für das bevorstehende Duell in der EM-Qualifikation gesandt und Tschechien die Mannschaft von Bundestrainer Joachim Löw als Tabellenführer in der Gruppe D abgelöst. Das slowakische Team bestand die Generalprobe für das Gastspiel des deutschen Teams am Mittwoch (20.45 Uhr) in Bratislava im Auswärtsspiel in Wales mit einem 5:1 (3:1) souverän, während die Tschechen nach dem 7:0 (4:0) gegen den Zwerg San Marino ihren dritten Sieg im dritten Spiel feierten. Für den Paukenschlag in der "deutschen Gruppe" sorgte Außenseiter Zypern mit einem 5:2 (2:2)-Erfolg gegen Irland.
England nur 0:0 gegen Mazedonien
Für einige große Mannschaften verlief der Samstag dagegen frustrierend. Neben Frankreich gab es enttäuschte Gesichter bei Spanien in der Gruppe D nach dem 0:2 (0:1) in Schweden, bei England in der Gruppe E nach einer "Nullnummer" gegen Mazedonien und die Niederlande mussten in der Gruppe G ein 1:1 (0:1) in Bulgarien hinnehmen.
In Wales erzielten zweimal Mintal (32. und 38.), sein Nürnberger Teamkollege Robert Vittek (59.), Dusan Svento (14.) sowie der Wolfsburger Miroslav Karhan (51.) die slowakischen Treffer. Für Wales traf Gareth Bale (37.).
Bei den Tschechen waren je zweimal Milan Baros (28. und 68.) und der Ex-Dortmunder Jan Koller (43. und 52.) sowie Marek Kulic (15.), der Nürnberger Jan Polak (22.) und der Hamburger David Jarolim (49.) erfolgreich.
Zypern überrumpelt Irland
Beim Coup auf Zypern traf Michalis Kostantinou doppelt für die Gastgeber (10., 50.). Stephen Ireland (8.) hatte die Iren in Führung gebracht, und Richard Donne (44.) für den 2:2-Pausenstand gesorgt. Das zwischenzeitliche 2:1 markierte Alexandros Garpozis (16.). Alle Zweifel am seltenen Erfolgserlebnis der Mannschaft von der Mittelmeer-Insel beseitigte Constantinos Charalambidis mit einem Doppelpack (60. und 75.), ehe ein Platzverweis gegen Donne (78.) die Iren dezimierte.
Frankreichs Pleite bei den Schotten besiegelte Gary Caldwell 23 Minuten vor dem Abpfiff. Auch Frankreichs Bundesliga-Profi Willy Sagnol vom deutschen Meister Bayern München konnte die Niederlage der "Equipe Tricolore" nicht verhindern.
Ohne Sagnols verletzten Klubkollegen Owen Hargreaves bedeutete für England das torlose Remis auf eigenem Platz ebenfalls einen herben Rückschlag. Die Briten behaupteten allerdings mit sieben Zählern die Führung vor dem punktgleichen Verfolger Israel (1:1 in Russland). Der frühere WM-Dritte Kroatien feierte gegen den Underdog Andorra mit 7:0 (2:0) ein Schützenfest und kletterte durch den ersten Sieg drei Zähler zurück auf den dritten Rang.
Dänemark 0:0 gegen Nordirland
Für Spaniens Trainer Luis Aragones wird die Luft immer dünner. Die Treffer zum dritten Erfolg von Tabellenführer Schweden durch Johan Elmander (10.) und Marcus Allbäck (82.) lassen die Iberer, die bereits in Nordirland 2:3 verloren hatten, stark um das EM-Ticket zittern. Allerdings konnte Ex-Europameister Dänemark die Gunst der Stunde nicht nutzen und verlor auf Platz zwei durch ein 0:0 gegen die Nordiren auch den direkten Kontakt zu den "Tre Kronor", während Lettland gegen Island mit 4:0 (3:0) seinen ersten Sieg landete.
Im niederländischen Lager ging die Unruhe durch die Rücktritte von Mark van Bommel und Ruud van Nistelrooy scheinbar nicht spurlos am Team von Bondscoach Marco van Basten vorbei. Mehr als der 1:1-Ausgleich durch Robin van Persie (62.) nach der Führung der Bulgaren durch Martin Petrow sprang für "Oranje" nicht heraus. Rumänien zog nach seinem 3:1 (2:1) gegen Weißrussland aufgrund der größeren Trefferzahl am früheren WM-Zweiten vorbei an die Spitze.
Smolarek als Matchwinner
Polen schob sich unterdessen in der Gruppe A durch seinen ersten Sieg im dritten Spiel in die Spitzengruppe vor. Stürmer Ebi Smolarek vom Bundesligisten Borussia Dortmund sicherte den Gästen in Kasachstan sieben Minuten nach der Pause mit seinem Treffer zum 1:0 (0:0)-Erfolg die wichtigen Punkte, während der Wolfsburger Jacek Krzynowek nicht zum Einsatz kam. In der gleichen Gruppe trennten sich Armenien und Finnland 0:0.
Europameister Griechenland und sein deutscher Nationaltrainer Otto Rehhagel setzten sich dank eines Treffers von Konstantinos Katsouranis (33.) mit 1:0 gegen Norwegen durch. Zudem erhielten der neue Tabellenführer der Gruppe C unerwartete Schützenhilfe. Denn Moldawien nahm Bosnien-Herzegowina beim 2:2 (2:0) zwei wichtige Zähler ab. Die Türkei liegt nach einem 1:0 in Ungarn punktgleich mit Griechenland auf Rang zwei. Den Siegtreffer markierte Tuncay in der 41. Spielminute.