Bei den Anläufen 2001 und 2005 hatten die Königsblauen jeweils erst in der Rückrunde ihren ersten Sieg gefeiert, am Ende stand jeweils das Aus nach der Gruppenphase. Allerdings blieben die Gelsenkirchener gegen den norwegischen Tabellensiebten erneut ihre internationale Reife über weite Strecken schuldig. Vom Power-Fußball, dem die Mannschaft von Trainer Mirko Slomka in der Bundesliga gezeigt hatte, war vor 20.000 Zuschauern im Stadion Lerkendal wenig zu sehen.
Wie schon gegen Valencia wirkten die Königsblauen auf europäischer Bühne gehemmt. Dennoch war Rakitic von der Leistung seiner Elf überzeugt: "Wir haben das Spiel mit zunehmender Dauer besser in den Griff bekommen. Daher geht der Erfolg am Ende völlig in Ordnung."
Trotzdem gingen die Königsblauen mit ihren Torchancen fahrlässig um. Bereits in der Anfangsphase hätte Kuranyi den Bundesliga-Zweiten in Führung bringen können. Doch der Torjäger setzte nach einer Flanke von Rafinha den Ball aus fünf Metern über das Tor (7.). Auch Zlatan Bajramovic scheiterte zwei Minuten später, als er allein auf Torhüter Lars Hirschfeld zulief. Erneut Kuranyi verstolperte in aussichtsreicher Position (12.), zudem verfehlte der Torjäger nach Jones-Zuspiel das Tor (35.).
Die biederen Norweger, die 2001 zuletzt ein Champions League-Heimspiel gewannen, kamen nur selten gefährlich vor das Schalker Tor. Die beste Chance hatte Nationalspieler Steffen Iversen, dessen Kopfball knapp das Tor verfehlte (50.). Aber das interessierte Rakitic am Ende gar nicht mehr, denn der Regisseur konzentrierte sich viel lieber auf die anstehende Aufgabe gegen den Karlsruher SC: "Jetzt hat erst einmal wieder die Bundesliga Priorität. Um die Champions League kümmern wir uns erst wieder, wenn es gegen Chelsea geht."