Vor 51.300 Zuschauern im ausverkauften Gottlieb-Daimler-Stadion hatte die Mannschaft von Trainer Armin Veh, der ohne die verletzten Matthieu Delpierre, Thomas Hitzlsperger sowie Antonio da Silva auskommen musste und auf den immer noch nicht fitten Spielmacher Yildiray Bastürk verzichtete, schon zu Beginn eine Schrecksekunde zu überstehen. Nach einer Unachtsamkeit der Defensiv-Abteilung traf der portugiesische Nationalspieler Deco den Pfosten (5.).
Auch im Anschluss an diese Szene blieben die Gäste, bei denen Ronaldinho nach einer Wadenverletzung und Gerüchten über seinen bevorstehenden Abschied aus Barcelona wieder mit von der Partie war, das dominierende Team. Dem Champions-League-Sieger des Jahres 2006, der schon in der achten Minute den angeschlagenen Mexikaner Rafael Marquez durch Puyol ersetzen musste, war in dieser Phase auch das Fehlen der verletzten Gianluca Zambrotta, Yaya Toure und Gabriel Milito nicht anzumerken.
Während die Katalanen in mehreren Szenen ihre Klasse unter Beweis stellten, kam der VfB kaum ins Spiel. Die Stuttgarter, die durch das 1:2 bei Hansa Rostock am vergangenen Samstag auf Platz zehn in der Bundesliga abgerutscht sind, waren weitgehend mit Abwehrarbeit beschäftigt. Unter den Augen von Bundestrainer und Ex-VfB-Coach Joachim Löw, der vor der Partie auf einen 2:1-Sieg der Gastgeber getippt hatte, hätte Barcelona Mitte der ersten Hälfte die Führung verdient gehabt. Doch der argentinische Stürmerstar Messi scheiterte zweimal an VfB-Torhüter Raphael Schäfer (19., 21.). Auch Henry konnte den Neuzugang vom 1. FC Nürnberg nicht überwinden (24.).
Erst neun Minuten später kamen die Gastgeber zum ersten Mal gefährlich vor das Tor. Doch Nationalstürmer Mario Gomez, dessen Vater Spanier ist und der gegen seinen erklärten Lieblingsklub spielte, scheiterte mit seiner Doppelchance per Kopf an der Latte und Barca-Torwart Victor Valdes. Diese Szene war der Startschuss zur besten Phase des VfB, der durch den brasilianischen Stürmer Cacau (35.) und den Schweden Alexander Farnerud (45.+1) weitere gute Möglichkeiten vergab.
Angesichts der guten Offensiv-Bemühungen gegen Ende der ersten Hälfte gab VfB-Teammanager Horst Heldt in der Pause die Parole "Flucht nach vorne aus". Die Stuttgarter Profis versuchten zwar, der Aufforderung Heldts nachzukommen, es waren aber die Gäste, die durch ein Abstaubertor Puyols in Führung gingen. Messi sorgte dann für die Vorentscheidung und brach mit seinem Treffer auch die VfB-Gegenwehr.