Bereits nach 40 Sekunden mussten die Moskitos erneut einem Rückstand hinterherlaufen - Cory Stillman brachte Ravensburg mit 1:0 in Front. Doch die Pasanen-Truppe ließ sich nicht entmutigen und spielte druckvoll nach vorn. Zwar war den Kufencracks die Verunsicherung nach den letzten Pleiten anzumerken, doch die Tower Stars erwiesen sich als idealer Aufbaugegner. Vor allem Martin Sekera tat mit drei Treffern eine Menge fürs Selbstbewusstsein - und erarbeitete sich ein Sonderlob des Trainers: "Nachdem er auch intern viel Kritik einstecken musste, hat er eine Reaktion gezeigt. Er ist aufgestanden wie ein Mann." Und erzielte den ersten Moskitos-Treffer des Abends zum 1:1-Ausgleich (5:18). Keine sechs Minuten später hämmerte Matt Hubbauer auf den Kasten von Gäste-Goalie Leo Conti, Mika Puhakka hielt den Schläger in die Schussbahn - 2:1. Mit der Führung im Rücken kam zusehends mehr Souveränität ins "Mücken"-Spiel, zumal Topscorer Martin Bartek 10 Sekunden vor Ablauf des ersten Drittels auf 3:1 erhöhte.
Im zweiten Durchgang deuteten die "Stechmücken" nun endlich ihr Leistungspotenzial an, spielten phasenweise wie im Rausch. In 159 Sekunden zwischen der 25. und 28. Minuten trafen die "Mücken" gleich drei Mal ins "Schwarze". Zwei Treffer gingen auf das Konto von Martin Sekera (24:40, 27:19), zwischendurch durfte sich auch Dean Beuker in die Torschützenliste eintragen (26:20). Jeder Schuss ein Treffer - "eine echte Explosion", frohlockte Pasanen. "Da haben wir das gezeigt, was wir spielen wollen. Es war schön zu sehen, wie die Jungs geackert haben." Schließlich setzte Ravensburgs Coach Georg Holzmann dem Treiben ein Ende, stellte Thomas Zellhuber anstelle von Leo Conti ins Tor. Neben Ergebniskosmetik durch Stillmans zweiten Treffer (39:23) gab es für die Ravensburger jedoch nichts mehr zu bestellen - die Messe war gelesen.
Trotz des klaren Resultats versäumten es die Moskitos jedoch, nachzulegen. So offenbarten sich im Schlussdrittel erneut die bekannten Schwachstellen, wie etwa das pomadige Überzahlspiel. "Das war wieder einen Tick überheblich, arrogant. Die Scheibe lief auch nicht schnell genug", resümierte der Bandenchef. Bei aller Freude über den ersten Heim-"Dreier" wollte Pasanen den Sieg deshalb auch nicht überbewertet wissen: "Teilweise gab es keine Gegenwehr und im letzten Drittel haben wir wieder gesehen: Wenn wir nicht voll rein gehen, schießen wir keine Tore." Daher sind auch am kommenden Dienstag wieder 100 Prozent Engagement gefordert. Bei den Heilbronner Falken wartet eine schwere Auswärtsaufgabe auf die Moskitos, wie auch der Finne weiß: "Nach zwei Niederlagen in Folge steht Heilbronn unter Druck, das wird sehr schwer."