„Daniel Limberg stand bei uns zwischen den Pfosten, da Kai Knies aus Arbeitsgründen verhindert war“, erklärte er die Personalmisere. Denn Limberg war auch nicht fit mit nach Erndtebrück gereist. „Der hat zur Zeit eine Oberschenkelzerrung und ging schon angeschlagen in die Partie“, berichtete Knicker. Nach 14 Minuten ging bei Limberg aber nichts mehr, sodass wohl oder übel ein Feldspieler in den Kasten musste. Philipp Sprenger zog sich die Handschuhe an. „Da stand es noch 0:0. Aber trotzdem will ich ihm keine Schuld an dem Ergebnis geben, das wäre nicht fair“, winkte Knicker ab.
In Hälfte eins musste der Ersatz-Ersatz-Ersatz-Schlussmann allein vier Mal hinter sich greifen. „Trainer Uli Siewecke hat die Mannschaft in der Pause aufgefordert sich hier nicht abschlachten zu lassen“, schüttelte Knicker den Kopf. Doch der Appell des Linienchefs verhallte ungehört, die Rumpf-Elf des VfL lud die Hausherren zum Toreschießen ein. Den Gästen blieb nur der Ehrentreffer - bezeichnenderweise per Elfmeter (65., Goesecke).
So mochte der „Co“ trotz der Auflösungserscheinungen seiner Truppe nicht den Stab über die Mannschaft brechen: „Man muss so ein Ergebnis eigentlich sofort vergessen. Oder zumindest einmal eine Nacht drüber schlafen.“ Um dann beim nächsten Training zu erforschen, woran es gelegen hat: „Tja, irgendwie müssen wir schon eine Fehleranalyse vornehmen. Aber nach diesem Match kann die ja bis zum Sankt-Nimmerleins-Tag dauern.“
So lange hat der VfL keine Zeit, um etwas für seinen Ruf zu tun. Die Kicker sollten den schon bei der nächsten Partie am Sonntag wieder aufpolieren - auch wenn das in Herbede alles andere als einfach wird.