Trotz des steilen Absturzes der letzten Wochen hatte YEG Hassel den Klassenerhalt am letzten Spieltag noch in der eigenen Hand. Das 2:4 gegen den SC Neheim markierte allerdings nicht nur das elfte sieglose Ligaspiel in Folge, sondern bedeutete auch den sicheren Abstieg.
„Wir wussten, in den letzten vier Spielen müssen wir noch drei oder vier Punkte holen. Das war machbar“, erklärte Sener Bükrü, Sportlicher Leiter in Hassel, nach der Partie. Es sprang allerdings kein einziger Zähler heraus.
Besonders die drei torlosen Pleiten in den Vorwochen gegen Wanne-Eickel (0:5), Türkspor Dortmund (0:3) und den FC Iserlohn (0:2) hätten letztlich zum Abstieg geführt. „Da hat nicht nur das Spielglück gefehlt, da fehlte auch die Mentalität, die wir eigentlich haben“, erinnerte sich Bükrü.
So ist klar, es geht nach acht Jahren Westfalenliga in die Landesliga. „Das tut richtig weh, aber das gehört zum Leben und zum Sport. Man muss auch mal Rückschläge einstecken“, blieb Bükrü gefasst. „Das ist jetzt kein Weltuntergang.“
YEG hat eine Vision
Denn trotz des Abstiegs wolle man an der eigenen „Vision“ festhalten, „die die nächsten drei, vier, fünf Jahre beanspruchen wird.“ Im Mittelpunkt steht vor allem, dass der gesamte Verein ab dem Sommer am Lüttinghof spielt. „Wir haben dann eine Heimat, ein Vereinsleben und da werden wir drauf aufbauen.“
Dazu wird das Stadion Lüttinghof umgebaut. „Ob wir jetzt in der Landes-, Westfalen- oder Oberliga spielen, wichtig ist, dass dieser kleine Verein überkreislich spielen darf. Wir haben die Hoffnung, dass wir in den nächsten drei bis fünf Jahren, wenn die Anlage fertig ist, ein starker, stabiler Verein sein werden.“
Bürkü dämpft Wiederaufstiegs-Ambitionen
Zunächst müssen aber die Planungen für die kommende Saison beginnen. Bürkü betonte: „Natürlich ist es die Marschroute, langfristig wieder in der Westfalenliga zu spielen, aber man muss das jetzt erstmal verdauen, realisieren und danach schauen, dass wir gestärkt in die Landesliga gehen.“
Dann sollen nach Möglichkeit alle Spieler, die schon für die Westfalenliga zugesagt haben, mit an Bord sein. „Da war es mit den meisten schon fix. Drei, vier Abgänge werden wir wohl haben, aber das ist Makulatur. Wir müssen jetzt kurzfristig schauen, dass wir erstmal die Gespräche mit dem Vorstand, dem Trainerstab und dann mit den Spielern führen“, erläuterte der Sportliche Leiter den weiteren Ablauf.
Auch an der Kaderstruktur soll sich etwas ändern. „Wir wollen uns breiter aufstellen“, zog Bürkü den Schluss aus der gebeutelten Personalsituation in der Rückrunde. „Das waren wir aber auch in der Hinrunde. Kurzfristig sind dann zwei Spieler gegangen, zwei weitere mussten gehen, so hat sich ergeben, dass wir einen kleinen Kader hatten.“ In der neuen Spielzeit sollen es dann nach Möglichkeit wieder 20 Feldspieler und drei Torhüter sein.
So wolle man auch schnellstmöglich wieder um den Aufstieg mitspielen. Eine Aufgabe, die alles andere als einfach wird. „Viele unterschätzen das. Die ersten fünf, sechs in der Landesliga sind für mich genau so stark wie die unteren Westfalenligisten. Da tut sich nicht viel.“