Durchaus mit hohen Ambitionen sind die Lüner in die Saison gestartet. Nach einem sechsten und zwei achten Plätzen sollte in dieser Saison um den Aufstieg in die Oberliga gespielt werden. Und dass, wo doch der langjährige Erfolgstrainer Mario Plechaty den Verein zum Saisonende in Richtung Iserlohn verlassen hatte.
Als Nachfolger des ehemaligen Profis, der für Borussia Dortmund sogar einmal in der Bundesliga zum Einsatz kam, wurde Marcel Woller auserkoren. Doch die Vorbereitung und der Start in die Saison verliefen holprig. Nach sechs Spielen steht Lünen lediglich bei acht Punkten. Zum Vergleich: Tabellenführer SG Finnentrop-Bamenohl hat alle 18 Punkte eingefahren.
1:3 in Wickede brachte Fass zum Überlaufen
Das Fass zum Überlaufen brachte schließlich die 1:3-Niederlage bei Westfalia Wickede am vergangenen Sonntag. Einen Tag später erklärte Woller seinen Rücktritt, er sei zu dem Entschluss gekommen, dass er die Spieler mensch und sportlich nicht mehr erreichen konnte. Zudem hätte er eine Reaktion seiner Mannschaft vermisst.
Die Leitung übernehmen nun laut Ruhr Nachrichten Christian Hampel und Kadir Kaya in einer Art Doppelfunktion. Kaya trainierte bislang die Bezirksliga-Reserve des Lüner SV. Hampel kehrte in diesem Sommer als Sportlicher Leiter nach Lünen zurück, wo er auch als Spieler länger aktiv war. Zuvor war der 49-Jährige jahrelang Trainer in Iserlohn - also ausgerechnet dort, wo nun der Ex-LSV-Coach Plechaty arbeitet.
"Wir hoffen mit dieser Lösung jetzt auf Ruhe im Verein und auf einen menschlich und sportlich unproblematischen, schnellen Übergang in eine erfolgreichere Zukunft in Sachen Fußball, damit wir in der oberen Etage der Liga noch ein Wörtchen mitreden können", sagt Imdat Acar, 1. Vorsitzender des Vereins, auf der Homepage des Lüner SV.
Immerhin haben Hampel und Kaya nun einige Tage Zeit, die Mannschaft neu einzustellen. Denn am kommenden Wochenende hat Lünen spielfrei. Den Einstad gibt das Trainerduo schließlich ausgerechnet gegen den Tabellenführer Finnentrop-Bamenohl (29. September, 15 Uhr).