Zum Jahreswechsel erlebt Wiemelhausen ein kleines Déjà-vu: Wieder überwintert die Concordia im oberen Tabellendrittel, diesmal zwar nicht an der Spitze, aber auf einem ebenso respektablen Platz vier. In der Rückrunde der vergangenen Saison ging es danach rapide abwärts bis auf Rang elf. Das soll 2019 mit allen Mitteln verhindert werden. Ein einstelliger Tabellenplatz ist das erklärte Ziel. „Alles weitere muss sich zeigen. Das kommt auch darauf an, wie hungrig die Spieler sind“, sagt Trainer Jürgen Heipertz.
Zwei Gesichter in der Hinrunde
Während der Hinrunde zeigte Wiemelhausen zwei Gesichter. Nach dem Auftaktsieg gegen den TSV Marl-Hüls folgten vier Niederlagen, die Concordia fand sich auf dem Relegationsplatz wieder. „In einigen Spielen waren wir nicht heiß genug, dazu kamen individuelle Fehler und irgendwann fehlte das Selbstvertrauen. Außerdem haben sich wichtige Spieler verletzt“, so Heipertz.
Ein erster Wendepunkt war das 2:2 gegen die Spitzenmannschaft Meinerzhagen, gegen die sogar ein Sieg drin war. Danach holte die Concordia immerhin vier Punkte aus drei Spielen. Die Rückkehr der erfahrenen Akteure Christopher Schmidt und Kai Strohmann, die in der unruhigen Phase sichtbar gefehlt hatten, sorgte für weiteren Aufschwung. Wiemelhausen legte mit druckvollem Offensivspiel eine Serie von sechs Siegen in Folge hin.
Dabei ließen sich die Concorden selbst von Spitzenteams wie Finnentrop/Bamenohl (5:3) oder Wanne-Eickel (1:0) nicht stoppen. Erst gegen Tabellenführer Sinsen riss die Serie (1:3). Der Saisonabschluss wurde mit einem 5:0 gegen Marl-Hüls aber versöhnlich gestaltet.
Für die letzten beiden Tore des Jahres sorgte Xhino Kadiu, der sich auch ansonsten treffsicher zeigte und ein wichtiger Faktor für den Aufschwung war. Der Stürmer hat 17 Tore in 16 Partien erzielt und teilt sich aktuell den Spitzenplatz der Westfalenliga-Torjägerliste mit Ron Berlinski. Herausragend war außerdem Gianluca Silberbach, der sechsmal traf und sein Talent am Ball häufig aufblitzen ließ.
Auch sonst funktionierte die Mannschaft vor allem zum Hinrundenende zunehmend nach den Vorstellungen des Trainers. „Wir müssen immer über den Kampf ins Spiel finden, wir können den Gegner nicht nur mit spielerischen Mitteln in die Knie zwingen. Mittlerweile ist das angekommen“, sagt Heipertz: „Das Team hat einen guten Charakter bewiesen und sich nie unterkriegen lassen. Das ist eine homogene Truppe, in der ein guter Konkurrenzkampf herrscht.“ Im Winter will Heipertz die Grundlagen für eine erfolgreiche Rückrunde legen, denn einen Einbruch wie in der vergangenen Saison will der Trainer vermeiden: „Wir wollen nicht wieder abstürzen. Deswegen wünsche ich mir für 2019, dass wir mal von größeren Verletzungen verschont bleiben.“
Der Kader soll dabei unverändert bleiben. Gefühlte Neuzugänge sind Verteidiger Felix Stahmer und Offensivmann Mahmut Gülnaz, die noch ohne Saisoneinsatz sind und nach langen Verletzungen in der Vorbereitung wieder ins Training einsteigen. Auch Abgänge soll es im Winter keine geben, wie Heipertz sagt: „Es gibt einige, vor allem junge Spieler, die mehr können, als sie bislang gezeigt haben. Wir haben da aber Geduld. In der Vorbereitung bekommt jeder seine Chance.“ Autor: Felix Kannengießer