Während die eine Mannschaft mit ihren Fans den schon vorher feststehenden Aufstieg in die Oberliga vor eigenem Publikum feierte und Trainer Axel Schmeing die erste Bierdusche unter sich ergehen lassen musste, wartete die andere gespannt auf das Endresultat aus Wanne-Eickel. Nach der eigenen Niederlage musste YEG Hassel auf einen Ausrutscher des DSC hoffen. Vergeblich, wie sich herausstellte.
Achtzehn Minuten waren gespielt, als die Aufstiegshoffnungen der Gäste aus Hassel ihren ersten Dämpfer erlitten. Der bereits designierte Meister vom Holzwickeder SC ging durch Nils Hoppe mit 1:0 in Führung. Gleichzeitig führte im Fernduell um den zweiten Tabellenplatz der Westfalenliga der DSC Wanne-Eickel gegen Concordia Wiemelhausen.
YEG, das unbedingt ein besseres Ergebnis als der DSC benötigte, wirkte in der Folge wie gelähmt, während die Gastgeber befreit aufspielten. „Im Hinspiel hatten wir unser schlechtestes Spiel gezeigt. Deswegen wollten wir an diesem Tag sportlich bleiben und nochmal alles reinhauen“, kommentierte HSC-Trainer Axel Schmeing seine Marschroute.
Gegen eine hochfokussierte Holzwickeder Defensive fand YEG nur wenige Lösungen. Das zwischenzeitliche 1:1 von Faruk Gülgün (28.) blieb eine Randnotiz, vor allem, weil Sebastian Hahne kurz vor der Pause den feststehenden Aufsteiger mit einem Doppelschlag (42./45.) auf die Siegerstraße brachte. „Wir haben die Chancen, die wir hatten zum richtigen Zeitpunkt genutzt“, kommentierte Schmeing die Leistung seiner Mannschaft.
Im zweiten Durchgang sparte der Sportclub seine Kräfte und ließ Hassel ins Spiel kommen, denen man die Verunsicherung dennoch anmerkte. „Die Köpfe waren nicht frei. Meine Mannschaft hatte die Nervosität, die ich ihr versucht hatte zu nehmen“, beklagte YEG-Trainer Hakan Karabal. Während seine Schützlinge versuchten den Rückstand aufzuholen, machte der HSC kurz vor Schluss alles klar. Robin Schultze besorgte gegen eine bereits hoch aufgerückte Hasseler Hintermannschaft den 4:1-Endstand (90.).
Ein gebrauchter Tag für die Gelsenkirchener, die durch das Remis des DSC Wanne-Eickel gegen Concordia Wiemelhausen doch noch vom zweiten Tabellenplatz, der für die Aufstiegsrelegation berechtigt, verdrängt wurden. „Mir schien es, als hätten wir es zu sehr gewollt. Deshalb konnten wir an die Leistungen der letzten Wochen nicht anknüpfen“, erklärte Karabal nach dem Spiel.