In der Halbzeit des Westfalenligaspiels zwischen dem DSC Wanne-Eickel und der SG Finnentrop/Bamenohl fegte ein Platzregen über die Sportanlage in der Mondpalast-Arena in Herne. Alle Zuschauer suchten einen Platz zum Unterstellen, selbst die Auswechselspieler, die in der Pause draußen geblieben waren, setzten sich auf die überdachte Tribüne. Aber wirklich alle Zuschauer suchten Unterschlupf?
Rund 20 Zuschauer, die deutlich zu erkennen für die Sportgemeinschaft aus dem Sauerland waren, blieben in ihrer Fankurve und sangen fröhlich ihre Lieder auf Finnentrop. Dabei zogen sie sich auch ihre T-Shirts aus und ließen die Party im Regen richtig steigen. "Das kann aber nicht wegen unseres Spiels gewesen sein. Das war nicht so heiß", sagt Finnentrop-Trainer Ralf Behle mit einem zwinkernden Auge.
Das Ergebnis war für die Anhänger der Sportgemeinschaft Finnentrop/Bamenohl zweitranig. Nicht nur in der Pause feuerten sie ihre Mannschaft mit lustigen Gesängen an. Unter anderem wurde immer wieder "Auswärts sind wir asozial" gesungen. Aber auch der Klassiker "Polka, Polka, Polka" von der rheinischen Gruppe Brings wurde immer wieder gesungen.
Behle beschreibt die Fans seiner Mannschaft: "Die sind speziell. Wir freuen uns immer, wenn sie mit dabei sind. Sie hatten wieder zwei Fan-Busse organisiert. Das macht natürlich auch Spaß, vor solchen Fans zu spielen. Auch wenn wir eine Niederlage kassiert haben, da kommen ganz wenige kritische Worte. Da kann man einfach nur Danke für die tolle Unterstützung sagen."
Etwas enttäuscht war Behle über die wenigen Zuschauer beim Spiel gegen Wanne-Eickel: "Das ist eigentlich ein Trauerspiel. Hier passen 13.000 Zuschauer rein und dann spielst du vor so einer Kulisse, wo die Gästefans fast mehr Zuschauer mitbringen. Das ist aber, glaube ich, auch der Tradition hier geschuldet. Das ist eigentlich schade." Am nächsten Sonntag können die Finnentrop-Ultras wieder ordenlich Stimmung machen. Im Derby geht es gegen die SpVg. Olpe.