Sportlich könnte es kaum besser laufen beim SC Westfalia Herne. Nach vier Spielen noch ungeschlagen, hat sich der Aufsteiger gleich in den oberen Tabellenregionen der Oberliga eingenistet – und ist wild entschlossen, diese Position auch beim FC Eintracht Rheine (13. Platz/5 Punkte, 7:8 Tore) am Sonntag (15 Uhr, Bentlager Weg 40) zu behaupten.
Traurige Nachricht erschüttert das Team
Die Trainingswoche stand jedoch unter dem Eindruck einer traurigen Nachricht: Der plötzliche Tod von Dirk Vollbracht, der als Sponsor und Freund ganz nah dran war an der Mannschaft, hat das gesamte Team tief erschüttert. „Ihm, aber auch dem Verein gegenüber sind wir in der Verpflichtung, jetzt trotzdem weiterzumachen“, sagt Trainer Christian Knappmann.
Beim Donnerstagstraining versuchte er, den Fußball wieder in den Fokus zu nehmen und die Mannschaft im Detail auf die Spielweise des nächsten Gegners einzustellen. „Dabei haben wir gemerkt, dass es so wie geplant nicht funktioniert“, verwarf der SCW-Coach in Abstimmung mit seinem Co-Trainer Fatlum Zaskoku den bereits ausgeheckten Matchplan. „Wir werden uns etwas anderes einfallen lassen.“ Vom Gegner hat Knappmann eine sehr hohe Meinung. Besonders hat es ihm die Offensivwucht der Eintracht angetan. Timo Scherping, seit Jahren als Torjäger bekannt, hat in den ersten vier Spielen bereits fünfmal getroffen, den inzwischen an die Tabellenspitze vorgerückten 1. FC Kaan-Marienborn zum Auftakt beim 3:1 mit seinem Dreierpack sogar quasi im Alleingang erledigt. „Dahinter steht mit Fontein ein starker Zehner mit filigranen Standards“, weiß Knappmann. Und auch andere Eintracht-Spieler wie Innenverteidiger Brüggemeyer oder Kapitän Grewe verkörperten gehobene Oberliga-Qualität. Allerdings sind Knappmann auch Schwächen aufgefallen. „Die Mannschaft hat eine gute Mentalität, neigt aber zum Phlegma und will oft alles spielerisch lösen“, hat er analysiert. „Da wollen wir sie packen.“
Zwei Änderungen gegen Rheine
Passend zur neuen Taktik wird der Trainer auch sein Personal aussuchen. Zwei Änderungen kündigte er bereits an: Lukas Füllgrabe rückt für Justin Klein in die Start-Elf, das Tor hütet Tayfun Altin. Robert Moewes hat seinen Vertrag in Herne aufgelöst. „Diese Möglichkeit hatte er, das war so vereinbart und ist absolut in Ordnung“, war Knappmann weder böse noch überrascht. „Wir sind vorbereitet und haben schon einen neuen Torwart an der Angel. Und Tayfun hat sowieso unser volles Vertrauen.“