Dabei hielt der tapfere Verbandsliga-Neuling über die neunzig Minuten sehr gut mit. 615 Zuschauer im Schloss Strünkede mussten mit ansehen, wie der Underdog sensationell durch Dennis Adamczok in Führung ging. Westfalia, um eine Antwort bemüht, fand nur schwer zurück in die Partie. Letztlich war es Fatmir Ferati, welcher einen gerechtfertigten Foulelfmeter in der Nachspielzeit der ersten Halbzeit zum Ausgleich verwandelte.
Herne war läuferisch platt. Ich fand uns spielerisch stärker
Mario Plechaty
Im Fokus der Geschehnisse stand allerdings nicht nur das Sportliche. So dezimierten sich beide Mannschaften binnen weniger Minuten. Zunächst flog Enes Kaya wegen groben Foulspiels vom Platz. "Ich weiß nicht, was mit ihm los war. Vielleicht war er etwas übermotiviert, weil er zum ersten Mal wieder von Anfang an ran durfte", erklärte Westfalia-Trainer Christian Knappmann. Dann kassierte auch der Lüner SV durch eine Tätlichkeit einen Platzverweis.
Sportlich konnte der zweite Durchgang dann kaum noch Höhepunkte vorweisen. Herne biss sich die Zähne aus, während Lünen per Konter durchaus gefährlich blieb. "Herne war läuferisch platt. Ich fand uns spielerisch stärker. Wir müssen dann den 2:1 machen", kommentierte der unglückliche LSV-Trainer Mario Plechaty den zweiten Durchgang.
Denn das 2:1 sollte nicht für Lünen, sondern schlussendlich für Gastgeber Herne fallen. Der eingewechselte Joker Dejan Petrovic besorgte nach einem Ferati-Freistoß den 2:1-Endstand. "Das war ein glücklicher Sieg. Das ist nicht meine Art Fußball zu spielen", berichtete ein erleichterter, aber nur bedingt zufriedener Westfalia-Coach Knappmann.