17 Spiele hielt der Nimbus der Gelsenkirchener. Doch ausgerechnet im Derby gegen YEG Hassel riss am vergangenen Wochenende die beeindruckende Serie und der SCH kassierte bei der 1:2-Niederlage die erste Saisonpleite. Wenige Tage zuvor schied Hassel zudem unglücklich bei der SG Wattenscheid aus dem Westfalenpokal aus, sodass die Hasseler nun sogar zwei Spiele in Folge verloren. Eine vollkommen ungewohnte Situation für das Spitzenteam, doch Trainer Thomas Falkowski möchte dem keine allzu große Bedeutung beimessen:
"Man muss beide Niederlagen unterscheiden. In Wattenscheid waren wir die bessere Mannschaft und haben unglücklich verloren. Letzte Woche hatten wir dann leider einen gebrauchten Sonntag. Uns hat die Frische und Leichtigkeit gefehlt und wir haben verdient verloren. Aber die Niederlage ist abgehakt, wir haben uns die Fehler angeschaut und konzentrieren uns seit Dienstag auf das Topspiel", erläutert der Hasseler Coach.
Urplötzlich ist der Meisterschaftskampf vor dem Duell am Sonntag (Anstoß 15 Uhr) wieder offen. "Die Ausgangslage ist genau wie in der Bundesliga", muss Falkowski schmunzeln. Denn Delbrück hat nun auch nur noch fünf Zähler Rückstand auf den Tabellenführer und kann mit einem Sieg auf zwei Zähler heranrücken - wie auch Borussia Dortmund mit einem Sieg im direkten Duell an den FC Bayern München am Samstag in der obersten deutschen Spielklasse.
In jedem Fall werden die Ostwestfalen mit einer enorm breiten Brust antreten. Die letzte Niederlage wird am Sonntag auf den Tag genau ein halbes Jahr her sein - und setzte es ausgerechnet im Hinspiel, als sich Hassel deutlich mit 4:0 gegen Delbrück durchsetzte. In den letzten 13 Spielen sammelte der DSC indes überragende 35 Zähler und zog zudem zuletzt durch einen 1:0-Erfolg über Regionalligist SC Verl ins Halbfinale des Westfalenpokals ein. "Sie haben einen Klasse-Lauf und eine unheimliche Qualität", wundert sich Falkowski nicht über die starke Serie des kommenden Gegners. Allerdings sieht er es auch durchaus positiv, nach den beiden jüngsten Niederlagen ein solches Spitzenspiel vor der Brust stehen zu haben: "Vielleicht ist das besser, als gegen eine Mannschaft von weiter unten zu spielen, wo man eventuell nicht so fokussiert ist."
Das klare Hinspielresultat spielt dabei für den 33-Jährigen gar keine Rolle mehr: "Fußball ist ein Tagesgeschäft. Ich erinnere mich noch super an das Spiel. Wir haben verdient 1:0 geführt, aber Delbrück war dann ebenbürtig. Dann kriegen wir einen Elfmeter zum 2:0, bei dem deren Torwart Rot sieht. Danach war das Spiel gelaufen", kann Falkowski das Ergebnis realistisch einordnen. Doch der Coach ist optimistisch, dass sein Team den alten Vorsprung von acht Punkten wiederherstellen wird: "Wir wollen die Wiedergutmachung, eine neue Serie starten und gleichzeitig die von Delbrück brechen. Wenn wir gewinnen, ist das schon ein richtig gutes Polster für uns. Bei einer Niederlage ist die Liga völlig offen. Delbrück hat sicher Lunte gerochen."