Der neue Coach des SC Westfalia Herne wurde aber schon nach dem ersten Ligaauftritt unter seiner Regie kleinlaut. 3:3 hieß es am Ende beim BV Westfalia Wickede. "Ich wollte die Mannschaft mit der Aussage kitzeln. Wir wollen jedes Spiel gewinnen. Darum auch die Ansage. Dass ich mein Versprechen nicht einhalten werde, ist nicht weiter schlimm. Die Jungs wissen, wie ich das meinte und das ist das Wichtigste", relativiert "Knappi".
Obwohl Knappmann als Spielertrainer der Mannschaft gut zu Gesicht stehen würde - der 34-Jährige erzielte mit 15 Toren die Hälfte aller bisherigen Westfalia-Treffer (30) - will er erst einmal nur an der Seitenlinie agieren. Der Angreifer will sich ein besseres Bild vom Spiel seiner Mannschaft verschaffen. Vor allem in der Defensive haben die Herner Nachholbedarf. Im Pokal kassierte die Westfalia unter Knappmann trotz Erreichen der nächsten Runde vier Gegentreffer. In Wickede waren es drei. "Das ist doch eine Steigerung", sagt Offensiv-Ass Fatmir Ferati mit einem Augenzwinkern. Im Ernst: Auch Ferati, der mit sieben Buden hinter Knappmann der zweiterfolgreichste Herner ist, weiß um die Abwehrschwächen. "Ich bin mir sicher, dass wir das unter Knappmann in den Griff bekommen werden. Und dann geht die Post ab", verspricht Ferati.
Warum sollte Westfalia Herne in der Rückrunde nicht alle Spiele in der Westfalenliga gewinnen?
Fatmir Ferati
Der neue Übungsleiter macht laut Ferati einen hervorragenden Job. Spricht mit den Spielern viel mehr als sein Vorgänger Wortmann. Zudem sollen sich die Akteure unter dem dreifachen Regionalliga-Torschützenkönig laut Ferati "wertvoller, geschätzter fühlen". "Unter Wortmann hat doch fast immer die gleiche Elf gespielt. Knappmann dagegen gibt jedem Einzelnen das Gefühl wichtig zu sein. In Wickede haben zum Beispiel zwei U19-Spieler von Beginn an gespielt. Dass jeder eine Chance erhält, sind bei ihm nicht nur leere Worte. Er lässt auch Taten folgen. Das gefällt der Mannschaft. Jeder kann in der ersten Elf stehen. Ich bin mir sicher, dass wir auf Dauer mit 'Knappi' Erfolg haben werden. Wir hören ihm sehr gerne zu und vertrauen ihm", erklärt der 24-Jährige.
15 Punkte beträgt der Rückstand der Westfalia auf Tabellenführer Kaan-Marienborn. Nichtsdestotrotz scheint zumindest, wenn man Ferati glaubt, der Aufstiegszug für Herne noch nicht abgefahren zu sein. "Kaan-Marienborn ist in der Rückrunde immer schwächer. Wir werden im Winter hart arbeiten und stark zurückkommen. Wer uns abschreibt, macht einen großen Fehler. Im Fußball wurden schon ganz andere Wunder vollbracht. Warum sollte Westfalia Herne in der Rückrunde nicht alle Spiele in der Westfalenliga gewinnen? Wir haben die Qualität dazu." Das wird Knappmann gerne hören.