Es ist seine erste Rückkehr als Trainer einer Gegner-Mannschaft zu dem Klub, für den er von 2016 bis 2019 in 98 Pflichtspielen an der Seitenlinie stand: Dieter Hecking kehrt am Samstag (25. Januar, 18:30 Uhr) im Bundesliga-Topspiel in seine alte Wirkungsstätte, den Borussia-Park, zurück.
Vor der Partie gilt: "The trend is your friend" - zumindest aus Sicht des VfL Bochum. Denn Bochum blieb in den jüngsten beiden Heimspielen gegen den FC St. Pauli und gegen RB Leipzig ungeschlagen, während Borussia Mönchengladbach dreimal in Folge verlor und daher am Samstag unter Zugzwang steht.
Allerdings ist Bochum auswärts bisher sieglos, holte auf fremdem Rasen nur einen mickrigen Punkt. Deswegen bremst auch Dieter Hecking am Dienstag beim VfL-Training die Euphorie nach der beeindruckenden Aufholjagd gegen Leipzig: "Unser Gefühl sollte gut sein, sollte uns aber auch wachsam werden lassen, weil wir wissen: in Gladbach geht es wieder bei 0:0 los und auswärts ist unsere Bilanz sicherlich ausbaufähig."
Gegen Leipzig war es vor allem auch die Systemumstellung zur Halbzeit von einer Fünfer- zur Viererkette, die für frischen Wind sorgte. Für Samstag habe Hecking aber noch keine Entscheidung getroffen, mit welchem System der VfL auflaufen wird.
"Klar hat uns die Umstellung eine andere Struktur gegeben", sagt Hecking, fügt jedoch hinzu: "Aber man hat auch schon vor der Halbzeit gemerkt, dass wir sehr gut im Spiel waren mit ein, zwei knappen Dingern, wo wir ein Tor hätten machen können. Von daher muss man das alles relativieren."
Borussia Mönchengladbach ist so etwas wie ein Angstgegner für den VfL Bochum. In den vergangenen zwei Spielzeiten verlor der VfL alle vier Partien gegen die Fohlen. Der letzte Sieg datiert auf November 2022 - der letzte Auswärtssieg im Borussia-Park war im Januar 2010 (!).
Hecking warnt vor seinem Ex-Klub: "Ich glaube, dass bei Gladbach eine Entwicklung angeregt wurde vor der Saison. Sie haben mit Stöger und Kleindienst zwei saubere Transfers gemacht, die ihnen richtig helfen." Kevin Stöger war in der abgelaufenen Spielzeit mit 20 Scorerpunkten die Bochumer Lebensversicherung, ehe es ihn zu Gladbach zog.
Bochum hat den besseren Lauf - Gladbach zuletzt dreimal in Folge verloren. Dennoch mahnt Hecking: "Davor haben sie - gerade zu Hause - richtig gut gepunktet. Das wird ein Spiel, wo von uns alles abverlangt wird. Aber mit einer etwas breiteren Brust aus den letzten Wochen rechnen wir uns natürlich was aus."
Der 60-Jährige tritt trotzdem auf die Bremse: "Aber wir müssen am Limit spielen. Wir dürfen nicht glauben, dass jetzt, nur weil wir gegen Leipzig drei Tore geschossen haben, alles von alleine geht. Nein, wir müssen die Mannschaft auf Samstag so vorbereiten, dass sie genau so heiß sind wie auf Leipzig und Pauli und dann kann in jedem Spiel was gehen."