Peter Marx, Geschäftsführer des Lüner SV, wieso will Lokalnachbar Brambauer nicht das Derby am ersten Spieltag verlegen?
Die Begründung, die wir zu hören bekommen haben, ist, dass zwei Spieler aus beruflichen Gründen nicht am Samstagabend antreten können. Ich weiß nicht, ob man das nicht regeln kann, wenn man will. Wir sind schließlich mit unserem Wunsch, die Partie wegen des Revierderbys in der Bundesliga zwischen Borussia Dortmund und dem MSV Duisburg am 12. August vorverlegen zu wollen, schon vor fünf Wochen an Brambauer herangetreten. Wir haben 18 Uhr als Anstoßzeit vorgeschlagen und wären auch auf 19 Uhr gegangen, um denen entgegenzukommen, aber da war nichts zu machen.
Die Trainer Mark und Dirk Bördeling sind Brüder. Reicht da der kurze Dienstweg nicht, um die Angelegenheit zu klären?
Offenbar nicht. Mark hat Dirk angesprochen und bevor er ausreden konnte, hat der schon gesagt: Wir verlegen nicht. Ich finde das eine Riesen-Sauerei, aber man sieht sich im Leben immer zwei Mal!
Das heißt? Falls beide Teams in der Liga bleiben, könnte ja Brambauer im nächsten Jahr in der Situation sein, zum Saisonauftakt daheim gegen uns anzutreten. Die wirtschaftlichen Voraussetzungen sind für beide Clubs nicht gut. Da muss man doch zusehen, dass man solch ein Duell, dass es in der Stadt seit 26 Jahren nicht in der Meisterschaft gegeben hat, zu dem bestmöglichen Termin austrägt. Die Derbys in Witten und Gelsenkirchen werden doch auch vorgezogen.
Wie viele Zuschauer und Einnahmen kostet es den LSV voraussichtlich, dass in Lünen nun zwei Stunden vor dem Anstoß im Signal-Iduna-Park, wo über 80.000 Zuschauer sein werden, angepfiffen wird?
Am Samstagabend wären 1.500 Leute gekommen, darunter sicher etliche Leute, die sonst nicht regelmäßig zum Fußball gehen und natürlich viele Amateurspieler aus der Verbandsliga, die sich die Konkurrenz angucken wollen. So werden es höchstens 800 sein und der Einnahmeverlust dürfte bei 3.000 bis 4.000 Euro liegen. Lünen ist eine BVB 09-Hochburg, etwa 7.000 bis 8.000 Besucher der Dortmunder Heimspiele kommen aus der Stadt. Das werden wir spüren, aber wenn man das in Brambauer nicht kapiert, dann können wir leider nichts daran machen.