Seite: 1 von 1
BUER: Englers Rückkehr Showdown in der Verbandsliga! Während Germania Gladbeck und die TSG Sprockhövel um den direkten Sprung in die Oberliga kämpfen und Vorwärts Kornharpen noch Aufstiegsrang zwei im Blick hat, müssen unten noch drei Revierteams um den Klassenerhalt zittern. Mitten drin statt nur dabei ist die SSV Buer, die nach einer tollen Hinserie mit 21 Punkten im freien Fall der Landesliga entgegen taumelt. "Dennoch sind wir in einer Situation, um die uns drei Mannschaften beneiden. Wir können es im Gegensatz zu Herten, Menden und Wattenscheid II noch aus eigener Kraft schaffen", betont Trainer Holger Siska.
Beim Abstiegsendspiel in Menden haben die Gelsenkirchener ihr Schicksal nicht nur selbst in der Hand, sondern auch einen echten Faustpfand. Steven Engler ist nach vierwöchiger Rotsperre wieder dabei. "Steven ist für uns nicht nur in der Abwehr nicht zu ersetzen, sondern ein Spielertyp, den man in solch einer Situation unbedingt braucht", erläutert Siska. "Er strahlt eine positive Aggressivität aus und kann die anderen Jungs mitreißen. Das hat uns in den letzten Wochen gefehlt, sonst wären wir vielleicht gar nicht so tief reingerutscht." Telefonisch will man sich auf dem Laufenden halten, was bei den Konkurrenten Wattenscheid II (gegen Erndtebrück) und Weißtal (gegen Rüdinghausen) passiert. "Wir gehen davon aus, dass beide gewinnen, daher müssen wir unsere Aufgabe selbst erledigen", erwartet Siska keine Schützenhilfe von den Teams, für die es um nichts mehr geht. "Falls doch, können wir über eine Kiste Bier als Siegprämie verhandeln!" RS-Prognose: Rettungschance = 80 Prozent.
WEISSTAL: Keine Rechenspiele Auf Rechenspiele will sich der TSV Weißtal nicht verlassen. TSV-Spieler-Trainer Thomas Scherzer kann nur mit einem Sieg über Rüdinghausen den sicheren Klassenerhalt einfahren: "Über die Bedeutung dieser Partie brauchen wir nicht zu sprechen, jeder weiß, worum es geht. Der fast schon sensationelle Punktgewinn in Gladbeck hat bei uns noch einmal Kräfte freigesetzt. Wichtig ist, dass wir alles selbst in der Hand haben." Scherzer selbst (Schlüsselbeinbruch) sowie Michael Melzer (Muskelfaserriss) und Rene Neuser (Kreuzbandriss), werden gegen TuRa nicht dabei sein. RS-Prognose: Rettungschance = 70 Prozent. WAT: Herzblut und Charakter Roland Demtröder gibt heute seinen Ausstand. Der Wattenscheid II-Coach will sich unbedingt mit dem Klassenerhalt verabschieden. "Wenn das happy end klappt, könnte man sagen: Wir haben hier wirklich hundertprozentige Arbeit abgeliefert. Es war von Saison-Beginn an ein unmögliches Unterfangen mit besonderem Reiz, deswegen habe ich die Umbruch-Aufgabe bei 09 übernommen. Viele hatten uns frühzeitig abgeschrieben, aber ich habe immer daran geglaubt, dass wir bis zum Ende die Chance kriegen, das zu packen."
Wenn die erste Mannschaft aus der Oberliga abschmiert und sich die zweite sportlich rettet, müsste die Reserve automatisch Platz machen und Richtung Landesliga abtauchen. Demtröder: "Es gibt aber die Variante, dass wir mit erster und zweiter Mannschaft in verschiedenen Verbandsligen an den Start gehen. Wenn man die Sache vernünftig betrachtet, dann ist das absolut sinnvoll. Wir haben im Saison-Verlauf Erdmann, Diaz und Pommer nach oben gefördert, Olkan Alakazli, Christoph Schmitt oder mein Sohn Sebastian sind Kandidaten für die kommende Saison." Der Linien-Chef weiter: "Bei mir spielen Idealisten ohne Geld, dafür aber mit Herzblut und Charakter. Es wäre fatal, sie alle gehen zu lassen. Der Verein hat doch gar keine andere Möglichkeit, als auf Leute aus den eigenen Reihen zu setzen." Die Taktik für das letzte Gefecht beschreibt Demtröder so: "Sicher stehen, aber nicht einmauern. Zu-Null-Spiele sind bei uns fast unmachbar. Wir müssen den Gegner zu Fehlern zwingen, dann irgendwann zuschlagen. Der Akku ist zwar leer, aber es muss noch ein Mal gebissen werden." RS-Prognose: Rettungschance = 50 Prozent.
SODINGEN: "Schwierigste Aufgabe" Beim SV Sodingen liegen die Nerven blank. "Jetzt ist genau das eingetreten, wovor ich schon vor Monaten gewarnt habe", fühlt sich der Sportliche Leiter des SVS und Co-Trainer Predrag Crnogaj derzeit wie Don Quichotte. "Aber wir sind es selber schuld, denn wir hatten schon oft die Chance, alles klar zu machen. Jetzt haben wir die schwierigste Aufgabe von allen vor der Brust."
Denn mit Germania Gladbeck, die durch den Rückzug ihres Sponsors "Colloseum" zwar etwas aus der Bahn geworfen, dennoch "sind die schon ein ordentliches Kaliber", weiß Crnogaj, der am heutigen Sonntag als Spieler verabschiedet wird. Doch vor diesem wichtigen Duell will der ehemalige Essener Rot-Weisse keine große Feier, sondern "Anfang der kommenden Saison werde ich dann meinen Ausstand noch einmal begießen", verspricht Crnogaj, der beim Blick auf den aktuellen Spieltag die Augen verdreht: "Für Erndtebrück, die bei Wattenscheid II spielen, geht es um nichts mehr. Rüdinghausen macht eine Kaffeefahrt nach Weißtal und Buer spielt beim Absteiger in Menden. Wenn die SSV nach 15 Minuten mit 1:0 führt, schießen die den BSV mit 5:0 ab. Vor diesem Hintergrund sieht es nicht gut für uns aus." RS-Prognose: Rettungschance = 20 Prozent.