Dem Endspielgegner Rot-Weiss Essen bescherte der Niederrheinligist so ein letztes, großes Flutlichtspiel an der Hafenstraße. RevierSport sprach mit Hö-Nie-Kapitän Uwe Sokolowski, der sich auf den Showdown am Mittwochabend (19.30 Uhr) besonders freut. Denn der 30-Jährige betreut RWE als Physiotherapeut der Praxis Zetzmann und kennt den Gegner aus dem Eff-Eff.
Uwe Sokolowski, erstmal herzlichen Glückwunsch zum größten Erfolg der Vereinsgeschichte.
Danke. Zuvor ist der Verein nie über das Achtelfinale im Nieder-rheinpokal hinaus gekommen. Deshalb war das Erreichen des Halbfinals schon eine Riesensache, wenn auch keine Sensation. Aber jetzt stehen wir sogar im Finale! Noch eine Kirsche mehr auf der Sahne! Wahnsinn, vor allem wenn man bedenkt, welche Vereine alle nicht mehr im Wettbewerb sind.
Und Ihren Verein kennt seit jenem Dienstag jeder!
Wir sind wirklich in aller Munde. Hönnepel-Niedermörmter ist fast schon in den allgemeinen Sprachgebrauch eingegangen (lacht)!
Vor all dem Trubel stand aber das Spiel in Oberhausen an. Beschreiben Sie noch mal, was dort am letzten Dienstag los war!
Als Kapitän habe ich mir schon Gedanken über den Gegner gemacht und überlegt, wie man die Jungs motivieren kann. Letztendlich hatten wir nichts zu verlieren, wir wollten uns eigentlich nur vernünftig aus der Affäre ziehen. Ich konnte mir aber schon vorstellen, dass Rot-Weiß Oberhausen nach dem Abstieg etwas verunsichert ist und habe angesichts unserer Stärken ein bisschen spekuliert.
Das war auf dem Platz dann auch zu sehen.
Wir haben schon eine gewissen Qualität, wir standen sicher und konnten Nadelstiche nach vorne setzen. Wir haben gemerkt, dass was geht. Im Nachhinein war es kein Nachteil, dass RWO so früh in Führung gegangen ist, obwohl wir uns eigentlich vorgenommen hatten, möglichst lange das 0:0 zu halten. Am Ende hatten wir mit dem Elfmeterschießen natürlich auch etwas Glück. Aber wir haben Vollgas gegeben und einen super Tag erwischt.
Und Ihr hattet das sprichwörtliche Glück des Tüchtigen.
Genau. Wir sind beileibe nicht nur hinterhergelaufen. Mit Blick auf die Fitness war kein Klassenunterschied zu erkennen, was mich erstaunt hat. Zumal wir nur einen Tag Pause nach dem schweren Meisterschaftsspiel in Wülfrath hatten und mit der Ansetzung eigentlich nicht besonders glücklich waren.
Am Ende konnte es Euch egal sein. Wie lange wurde nach dem Spiel noch gefeiert?
Wir mussten ja am Mittwoch wieder arbeiten, bis halb zwölf haben wir in der Kabine aber noch Halli-Galli gemacht. Schön war, dass auch noch einige RWO-Fans zu uns gekommen sind und uns Respekt gezollt haben. Und natürlich Waldemar Wrobel und Damian Jamro von Rot-Weiss Essen, die auch im Stadion waren und uns direkt gratuliert haben. Das Verrückte ist, dass ich dann am nächsten Tag schon wieder an der Hafenstraße im Stadion war. Da gab es dann noch einmal einen richtig tollen Empfang von Trainer und Mannschaft für mich, als ich da mit meinem Arztkoffer angekommen bin. Das war schon lustig.
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