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Hö-Nie: Sokolowski
Käpt'n ist gleichzeitig Physio bei RW Essen

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Sokolowski: Hö-Nie-Kapitän ist Physio bei RWE
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Der SV Hönnepel-Niedermörmter war gegen Rot-Weiß Oberhausen krasser Außenseiter – und doch war es der Sechstligist, der ins Diebels-Pokalfinale einzog.

Das sind nun aber Ihre Gegner.

Jetzt zählt am Mittwoch für mindestens 90 Minuten nur der Sport, das andere wird zur Seite geschoben. Spätestens beim Anpfiff. Vielleicht kann ich ja noch irgendwem eine Zerrung einmassieren (lacht)!

Dass die Jungs, die Sie sonst behandeln, nun in solch einem Spiel als Gegner warten, ist für Sie eigentlich unglaublich, oder?

Ich habe schon ein paar Spiele vor ähnlichen Kulissen gehabt, aber das war immer noch etwas anderes, nicht so besonders wie das jetzt. Ich arbeite in einer großen Praxis in Essen, die Leute, die ich dort behandle, sind allesamt RWE-Anhänger, die gehen alle zu Rot-Weiss ins Stadion.

Gutes Stichwort. Das DiebelsPokalfinale wird das letzte Flutlichtspiel an der Hafenstraße sein. Die Partie hat für die RWE-Fans historische Dimensionen. Sind Sie sich dessen bewusst?

Das ist, gerade für die jungen Spieler, ein Wahnsinn, noch einmal den Mythos Hafenstraße zu erleben. Wir können das einfach nur genießen. Für Rot-Weiss Essen steht aber natürlich auch einiges auf dem Spiel – der Druck ist bei denen. Nicht nur deshalb, weil es um viel Geld geht, sondern sich die Mannschaft mit Sicherheit in diesem Spiel vernünftig präsentieren will. Denn für die Fans hat die Begegnung eine enorme Bedeutung. Die werden extrem heiß sein. Und ich weiß ja durch den engen Kontakt, wie die alle ticken. Die Fans, der Trainer, die Spieler...

Und egal, wie es ausgeht, am Ende kann jeder Spieler von Hönnepel-Niedermörmter sagen: "Ich bin dabei gewesen."

Absolut! Es ist die Hafenstraße! Ich habe schon höher, zum Beispiel in Emden, gespielt. Und wenn es da hieß, dass es nach Essen geht, schwang da ein unglaublicher Respekt mit. Das ist ein legendärer Hexenkessel. Das wird am Mittwochabend jeder von uns spüren, das wird Adrenalin pur sein, wenn wir den Platz betreten – und dann werden wir Gas geben.


Plaudern die RWE-Kicker in der Behandlung eigentlich aus dem Nähkästchen, wenn Sie bei Ihnen auf der Pritsche liegen?

Selbstverständlich kommt man ins Gespräch und mit einigen Jungs wie Timo Brauer, Benedikt Koep oder Markus Heppke war ich abends auch schon mal raus, die Verbindung ist schon sehr intensiv. Wir sind alle per Du. Ich bin ja auch mindestens einmal pro Woche beim Training und in dieser Saison sogar bei vielen Spielen mit vor Ort gewesen. Als ich selbst drei Monate mit einer Schambeinreizung nicht spielen konnte, war ich mit Essen umso mehr unterwegs, in Leverkusen, Idar-Oberstein, bei Fortuna Köln. Ich war mit in der Kabine, bei Auswärtsfahrten im Bus. Da lernt man die Jungs kennen. Wo lernt man einen Menschen besser kennen, als wenn man mit einem Fußballspieler nach dem Spiel gemeinsam in der Kabine sitzt?

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