In der Vergangenheit hat der FC Kray oft auf gestandene, namhafte Spieler aus der Essener Amateurfußballszene gesetzt. Seit knapp zwei Jahren geht der Verein nun einen anderen Weg. Ist dieses Umdenken der Hauptgrund für den Erfolg? Das ist nicht so einfach zu beantworten. Ich habe auch in der Saison 2008/2009 im Kader des FC Kray gestanden. Da hat der damalige Trainer Andreas Egler versucht, mit namhaften, älteren Jungs etwas zu bewegen. Das hat nicht geklappt. In Essen hat man oft Stimmen gehört, dass die Spieler zum FC Kray zum Abkassieren wechseln. Ich weiß nicht, wer wie viel bekommen hat. Ich kann nur über unsere aktuelle Situation sprechen und sagen, dass der Verein alles richtig gemacht hat. Die junge Mannschaft identifiziert sich zu hundert Prozent mit dem FCK und seinen Leuten. Wir sind nicht nur auf dem Platz eine Mannschaft, sondern auch außerhalb. Dazu haben wir ein perfektes Trainergespann und mit Günther Oberholz einen fußballverrückten 1. Vorsitzenden. Das sind die Schlüssel für den Erfolg des FC Kray.
Sie haben mit den Stationen Rot-Weiss Essen II, ETB Schwarz-Weiß Essen und dem FC Kray bei allen drei „großen“ Essener Klubs gespielt. Wo liegen die Unterschiede zwischen den Vereinen? Rot-Weiss Essen muss man natürlich gesondert sehen. RWE war, ist und wird auch immer das Aushängeschild der Stadt sein. Ich freue mich, dass wir an der Hafenstraße ein tolles Fußballstadion errichten. Das wird der ganzen Sportstadt Essen noch einmal einen Schub geben. Was den ETB und den FC Kray betrifft, da muss ich sagen, dass der FCK drauf und dran ist mit dem ETB gleichzuziehen oder ihn gar zu überholen. Dem ETB soll es ja wirtschaftlich nicht so gut gehen. Die Zuschauer bleiben am Uhlenkrug auch aus. Wir beim FC Kray dagegen haben einen schöne neue Arena erhalten und dürfen vor 500 Zuschauern spielen. Zudem sind wir wirtschaftlich völlig gesund. Wir wollen in der nahen Zukunft die Nummer zwei der Stadt werden!
Wenn es so weiter geht, dann könnte es ja gut sein, dass der FC Kray in der kommenden Saison in der Oberliga auf den ETB trifft. (lacht) Nein, wir sollten mal die Kirche im Dorf lassen. Wenn wir 40 Punkte erreichen und die Oberliga-Qualifikation schaffen, dann haben wir unser Saisonziel erreicht. Wir haben in der Mannschaft enormes Potenzial. Wenn wir nach dem 17 oder 18 Spieltag immer noch da oben stehen sollten, dann müssten wir ein anderes Saisonziel ausgeben. Doch noch ist es zu verfrüht und wir werden unsere Zielsetzung nicht verändern.
