Wolfgang Quade, was ist aus Ihrer Sicht nach dem Spiel gegen Brünninghausen passiert?
Ich war eigentlich schon auf dem Weg nach Hause, da kam es hinter der Tribüne zum Zusammentreffen mit Zouhair Allali, der mich dort offenbar aufgefangen hat und dann auf mich losgegangen ist. Daraufhin habe ich mich gewehrt.
Nach der Auseinandersetzung erwartet Sie nun ein Stadionverbot.
Ja, damit rechne ich jetzt. Ich sehe dem aber gelassen entgegen, denn ich habe genügend Augenzeugen, die gesehen haben, dass nicht ich schuld daran war, dass es fast zu einer Schlägerei gekommen wäre. Ich werde deshalb auch juristisch gegen das Stadionverbot vorgehen und habe schon Kontakt zu meinem Rechtsbeistand aufgenommen.
Von dem Zwischenfall abgesehen: Was stört Sie aktuell? Ich empfinde die Vereinsführung als arrogant und selbstherrlich. Leute wie ich, die ihre Meinung sagen, passen nicht ins Konzept, wir sind denen zu frech. Sobald Kritik kommt, ist man beleidigt.
Was krititsieren Sie denn genau?
Anspruch und Wirklichkeit klaffen meilenweit auseinander. Es wird immer vom Aufstieg gesprochen, wenn man in die Oberliga will muss man auch so spielen - oder wenigstens kämpfen. Davon ist aber nichts zu sehen. Nach einer 1:0-Führung spielt man zu Hause 2:2 gegen Brünninghausen und stellt sich dann noch hin und freut sich über einen Punkt.
Ist die Liebe zum Verein damit bei Ihnen nun irgendwann mal erschöpft?
Jetzt nicht mehr hinzugehen, wäre ja genau das, was die Verantwortlichen wollen. Ich bin aber seit Anfang an dabei, habe mich früher um den Verkauf im Stadion gekümmert und bin mit dem DSC zu Zweitliga-Zeiten durch ganz Deutschland gefahren. Ich bleibe also Fan. Denn wenn die Art der Kritik vielleicht auch nicht die "feine englische Art" war, so sind die richtigen Argumente doch auf meiner Seite.