Erst vor knapp zwei Wochen rutschten die Uerdinger beim nachzuholenden Hinspiel in der Grotenburg böse aus, der SCK gewann mit 3:1. Auch im Erftstadion tat sich der Tabellenführer gegen die defensiv gut stehenden Gastgeber über weite Strecken sehr schwer. „Man sieht doch an den Ergebnissen von TuRU und uns, dass die Spiele erstmal gewonnen werden müssen“, machte KFC-Trainer Peter Wongrowitz keinen Hehl daraus, dass man bei einem schwer zu bearbeitenden Gegner antrat. „Jedes Spiel ist ein Endspiel“, predigte der Übungsleiter fast schon im Akkord und verdeutlichte die mentale Belastung, die seine Spieler derzeit erleben. „Das ist auch eine immense Kopfsache. Aber der Ball lief gut. Wir haben nun zwei Mal mit 1:0 gewonnen, das ist ein Lob an die Abwehr. Ich bin nicht nur aufgrund des guten Ergebnisses zufrieden. Es muss ja nicht immer alles gelingen, aber der Wille, hier was zu erreichen, war klar sichtbar.“
In der Tat war das Team um Kapitän Erhan Albayrak bemüht, das Spiel an sich zu reißen. Ersan Tekkan erlöste mit dem Halbzeitpfiff per Seitfallzieher die zahlreiche Gästeschar mit dem Tor des Tages. SC-Coach Markus Anfang, der mit seinem Team aus den letzten sechs Spielen nur einen Sieg holen konnte, war enttäuscht über die Darbietung: „Es war bitter, unmittelbar vor der Pause den Rückstand zu bekommen. Wir haben nicht gut gespielt, aber wir wissen, was in unserem Kader steckt. Die Situation wird dadurch allerdings nicht einfacher.“
Dagegen ist der KFC weiterhin Topfavorit auf den Aufstieg. Eine Situation, die nach Ansicht von Wongrowitz einen leicht herben Beigeschmack mit sich bringt: „Ich würde mir wünschen, dass Vereine wie Kapellen nicht nur gegen uns immer hundert Prozent geben würden. Die gegnerischen Vereine wollen, dass wir drin bleiben, damit sie tausend Würstchen extra verkaufen. Das ist sicher auch legitim. Nur wenn Kapellen jedes Spiel so angehen würde, wären die sicherlich auch weiter oben. Gute Leute haben sie allemal.“
Die Wichtigkeit dieser Partie entlud sich noch einmal kurz vor Ende der Partie, als sich beide Trainer ein impulsives Wortgefecht lieferten. „Da wurde andauernd Freistoß von der Heimseite gefordert und permanent rumgelabert“, beklagte sich Wongrowitz und schob nach: „Ich habe Sachen gesagt, die nicht okay sind. Man darf allerdings nicht nur einstecken, man muss auch mal austeilen.“