Dem Tabellenschlusslicht brachte der Trainerwechsel vor knapp drei Wochen somit nicht die erhofften Impulse. Während die Gastgeber in der ersten Hälfte noch schöne Kombinationen zeigten, erschrak Ratingen in Durchgang eins mit einer unterirdischen Leistung. Marius Lippa nahm nach einer guten halben Stunde einfach mal Maß und versenkte das Leder zum 1:0, wobei 04/19-Keeper Marco Glenz eine äußerst unglückliche Figur abgab.
Ratingens Coach Karl Weiß war erbost über die Leistung seiner Mannschaft vor der Pause. „Es gab einige deutliche Worte von mir in der Kabine. Meine Mannschaft hat verstanden, dass es so nicht weitergeht und sich noch einmal zusammengerissen“, rüttelte Weiß seine Truppe erst richtig wach. Zwei sehenswerte Vorlagen von David Venturiello über rechts verwerteten Denis Dluhosch per Kopf (55.) und Stürmer Mats Kroepmanns (68.) zur Führung der Gäste.
Spätestens nach dem zweiten Treffer verstand Becker die Welt nicht mehr: „Wir waren gut eingestellt und hatten den Gegner 45 Minuten im Griff. Was danach folgte, ist unfassbar“, kündigte der Trainer Konsequenzen an. „Ich habe mir hier jetzt fast drei Wochen Notizen gemacht. In dieser Woche folgt ein Schnitt. Hier muss Qualität rein“, sprudelte es nur so aus ihm heraus. Was genau Becker damit meint, ließ er offen: „Es kann jedenfalls nicht sein, dass hier jeder mit durchgezogen wird“, dürfen sich einige Spieler in den nächsten Tagen auf etwas gefasst machen.
Das 3:1 für Ratingen erzielte Joker Ganesh Pundt in Abstaubermanier kurz vor dem Ende. Weiß: „Im zweiten Durchgang sah ich gut herausgespielte Tore von uns. Da haben wir unseren Anspruch gezeigt“, nahm der Gästetrainer die Patzer des Führungsduos gerne mit. Auch nach zwei Siegen in Folge dürfte der Weg nach ganz oben für ihn und seine Mannschaft aber noch ein weiter und steiniger sein. Aber inzwischen scheinen sich die Blau-Gelben nach einem zwischenzeitlich Tief gefangen zu haben.