„Das ist bitter“, schüttelte Erkenschwicks Anton Stark nach der Bekanntgabe des Ergebnisses aus Erndtebrück den Kopf. Der Ehrenpräsident, der den Verein im vergangenen Jahr vor der Insolvenz gerettet hat, war untröstlich. „Sollten wir die NRW-Liga noch verspielen, wäre das ein weiterer unrühmlicher Höhepunkt in unserer Vereinsgeschichte. Aber noch haben wir alle Chancen in der Hand“, hofft der ehemalige Bergwerksdirektor auf den Fußballgott.
Die Lizenz für die NRW-Liga dürfte Erkenschwick erhalten. Im Nachbesserungsverfahren hat der Verein den Etat noch einmal auf knapp 200.000 Euro aufstocken können. Den ersten Vorschlag in Höhe von 170.000 Euro hat der Lizenzierungsausschuss des WFLV zunächst abgelehnt. Bei der geforderten Lizenz für Trainer Jürgen Wielert könnte „Co“ Manfred Polfuß einspringen. Auch Zouhair Allali hat eine Lizenz. Das geforderte Toilettenhäuschen für den Gästebereich soll mobil errichtet werden. „Wir sind an unsere Grenzen gegangen“, erklärt Geschäftsführer Wolfgang Urbanczyk. Nun muss der Verband entscheiden.
Für Recklinghausen stand nach der schwachen Leistung von Raoul Loitsch beim 3:3 in Olpe und dem Ausfall beider Stammtorhüter erneut Torwarttrainer Christof Osigus im Kasten. Der bald 38-jährige Routinier brachte vor allem Stefan Oerterer an den Rand der Verzweiflung und entschärfte reihenweise beste Möglichkeiten des Erkenschwicker Goalgetters. „Der hat ja bislang auch nur gegen Westfalenligatorhüter gespielt“, grinste der „Oldie“.
Ganz verschämt packten die Erkenschwicker nach der Pleite ihre Aufstiegs-T-Shirts wieder ein. „Am besten wir verbrennen die Dinger“, fluchte ein Betreuer, der die ehrenvolle Aufgabe hatte, den Karton wieder mit in die Kabine zu nehmen.
Wer den Aufstiegs-Krimi noch einmal miterleben möchte, hat am Montag die Gelegenheit. NRW-TV bringt um 18.15 und 21.15 Uhr Ausschnitte und Berichte rund um die Partie.