„Es stimmt schon, dass wir am Mittwoch aggressiver agiert haben und mit mehr Leidenschaft bei der Sache waren. Aber es ist mit Sicherheit keine Schande, gegen diese Mannschaft unentschieden zu spielen“, betonte VfR-Coach Dieter Hußmanns. „In den letzten Wochen haben sich auch schon die Top-Teams TuRU Düsseldorf und VfB Homberg ein Bein an den Solingern ausgerissen.“
Sein Gegenüber Mentor Dzemaili konnte ebenfalls mit dem Ergebnis leben: „Ich bin zufrieden, wir haben immerhin einen Punkt geholt und standen nicht wieder mit leeren Händen da. Auf der anderen Seite muss ich sagen, dass ein Sieg drin gewesen wäre, wenn wir ein bisschen cleverer nach vorne gespielt hätten.“
Das war wirklich nicht schön mit anzusehen, was die beiden Teams vor allem in den ersten 45 Minuten den 250 Zuschauern boten. Erst in der Mitte des ersten Durchgangs gab es eine gute Möglichkeit, doch eine Hereingabe von David Kipka konnte weder Thomas Bahr noch Ömer Uzbay (27.) nutzen. Auch auf der anderen Seite wurde es nur einmal wirklich gefährlich: Fischelns Keeper Till Kohnen musste eine gute Möglichkeit der Gäste entschärfen. „Mo Laazizi hat den Ball nicht richtig erwischt“, ärgerte sich Dzemaili. „Uns fehlt einfach das Glück. Aber das ist wohl normal, wenn man unten steht.“
Auch nach dem Wechsel ließen die beiden Kontrahenten ein wenig auf sich warten, bis es vor dem Tor gefährlich wurde. Im ersten Fall musste Solingens Schlussmann Daniel Galic einen Kopfball von Henning Niedmers entschärfen (63.). Fünf Minuten später brachte auch Uzbay das Leder nach einer Flanke von Michael Killich nicht im gegnerischen Gehäuse unter. „Wir hatten sicherlich gute Möglichkeiten, um in Führung zu gehen“, sagte Hußmanns. „Aber man muss der Union ein Kompliment machen. Sie waren unheimlich zweikampfstark und haben richtig gut gearbeitet. Ich bin mir sicher, dass diese Truppe noch einige Zähler einfahren wird.“ Die letzte Viertelstunde musste der VfR ohne Christos Pappas auskommen, der Mittelfeldakteur bekam von Schiedsrichter Sven Heinrichs die Rote Karte unter die Nase gehalten (75.). „Er hat seinen Gegenspieler beleidigt“, erklärte Hußmanns. „Eine Geldstrafe in die Mannschaftskasse ist ohnehin vorgesehen, aber ich muss auch nochmal mit ihm darüber reden. Das gehört sich nicht und ist eine echte Dummheit.“ Sein Zusatz: „Er wird uns in den nächsten Wochen richtig fehlen.“
Dennoch blieben die Hausherren am Drücker, doch Killich vergab die beste Möglichkeit der Partie freistehend aus sechs Metern, sein Versuch ging über den Solinger Kasten (80.). „Er ist in eine Flanke hereingerutscht, aber kam nicht richtig an den Ball, sodass er drüber ging“, beschrieb Hußmanns die Szene. Somit blieb es beim gerechten Remis.