Wie gewonnen, so zerronnen! Unter der Woche war Ratingen 04/19 noch in letzter Minute Sieger gegen den VfB Homberg, am Sonntag bekam die Truppe von Trainer Karl Weiß mit der letzten Szene der Partie den entscheidenden Gegentreffer. Somit verlor der Tabellenführer beim VfL Rhede mit 1:2 (0:1).
„Das war eine sehr ärgerliche Niederlage. Eigentlich müssen wir auf jeden Fall einen Punkt mitnehmen“, war Ratingens Coach Weiß nach dem Match angefressen. Im ersten Durchgang sah noch alles nach einem souveränen Spitzenreiter aus. Davide Venturiello brachte die Gäste in Führung (30.). „Das war richtig stark herausgespielt. Ismail Cakici hat sich auf der Seite glänzend durchgesetzt, legte zurück auf Venturiello, der aus 16 Metern trocken abzog“, beschrieb Weiß den Treffer seiner Elf.
„Wir hatten das Spiel im ersten Durchgang ohnehin richtig gut im Griff“, sagte Weiß, der dennoch vor der Pause noch den Rheder Ausgleich mit ansehen musste: „Das war auf keinen Fall ein Freistoß.“ Doch Schiedsrichter Gerrit Heidrich hatte eine Regelwidrigkeit der Gäste gesehen und entschied auf indirekten Freistoß. Dann wurde es kurios: Mike Welter führte diese Standard-Situation trotzdem direkt aus und Ratingens Keeper Marco Glenz war aus Sicht von Heidrich noch vor der Linie am Ball. „Meiner Meinung nach war der schon drin, als Glenz ihn berührt hat“, schüttelte Weiß mit dem Kopf. Der Referee gab den Treffer und war auch kurz vor Schluss nochmal mitten im Geschehen. Weiß: „An der Außenlinie lässt sich ein Rheder Spieler fallen und es gibt wieder Freistoß.“ Den Lars Katemann von der Seitenauslinie aus scharf vor das Ratinger Gehäuse brachte und sich, nachdem das Leder an Freund und Feind vorbeirutschte, als Helden der Partie feiern lassen durfte (89.). „Der Schiedsrichter macht es ja nicht mit Absicht, aber diesmal war er uns wirklich nicht wohl gesonnen“, ärgerte sich der 04/19-Coach, der nun die Spitzenposition vorerst wieder an Homberg abgeben musste.