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RWE: Gegen Mainz zweimal die Verler Auftakthalbzeit
Kulm-Absage an "Theatralik"

RWE: Gegen Mainz zweimal die Verler Auftakthalbzeit
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Das Umfeld schaute ganz genau hin, wie die Mannschaft auf das 1:3 in Münster reagierte.

Der Heimspiel-Doppelpack gegen den SC Verl und den FSV Mainz 05 II hat ganz entscheidende Bedeutung. Unter der Woche fuhr die Truppe von Coach Michael Kulm die erste Etappe gegen die Ostwestfalen ein (2:1) - alles nach einem prickelnden Spiel-Film.

Am Samstag, 1. November, müssen auch die 90 Minuten gegen die Karnevals-Städter erfolgreich über die Bühne gehen. Alles ab 18.30 Uhr im Georg Melches-Stadion.

Michael Kulm, die Zweitvertretung aus Mainz gastiert in Essen, auf ähnliche letzte zehn Minuten wie gegen Verl hat wohl keiner Lust, oder?

Essens Trainerbank (Foto: mmb-Pressebild).

Es geht darum, viel für das Match zu tun. Nach der Pause zeigten wir nicht mehr die Spielfreude und Laufbereitschaft. Dann kommt es dazu, dass der Gegner mehr Ballbesitz hat und mehr in unserer Hälfte spielt. Der Ballbesitz gegen den SCV war 50 zu 50. Und das an der Hafenstraße. Für ein Heimspiel ist das zu wenig, um die notwendige Dominanz auszuüben. Deshalb kam Verl nach der Pause besser ins Spiel. Allerdings hat sich keiner ausgeruht, es war ja auch so, dass wir weitere Torchancen hatten. Es ist ja auch ein probates taktisches Mittel, den Gegner kommen zu lassen, um Räume zu erhalten. Zum Schluss hatten Sie David Czyszczon.

David Czyszczon (Foto: firo).

Endlich konnte der Lange einmal jubeln, ich habe mich für ihn gefreut. Bei jedem Standard lauert er vorne drin, diesmal klappte es. Wie gingen Sie die bisherige Vorbereitung auf Mainz an? Ich legte natürlich mein Hauptaugenmerk auf die gute erste Halbzeit. Das war wirklich prima, man sah gute Kombinationen mit präzisem Passspiel. Nach dem Wiederanpfiff gab es ein paar Kritikpunkte. Die habe ich mit den Jungs besprochen. Gegen den FSV wollen wir das zeigen, was wir bis zur 45 Minute präsentierten.

Wie muss man sich Ihre Gemütslage in einem Match wie gegen Verl in der zweiten Halbzeit vorstellen. Der Gegentreffer schien sich anzukündigen. Letztendlich habe ich immer an das Team geglaubt, ich hatte nicht die Erwartung, dass ein Tor gegen uns fällt, wir waren defensiv gut aufgestellt. Ich sah auch nicht, dass sich Verl eine Chance nach der anderen erarbeitete. Unruhe blieb immer, weil wir um die Standardstärke wussten. Das war genau in der 83. Minute der Fall. Nach einer Ecke kann immer ein Tor fallen. Ein 1:0 ist immer ein dünnes Resultat.

Nach dem Ausgleich kam die Truppe zurück. Ist das ein Signal intern und extern?

Natürlich, das tat dem Team gut. Wir fordern ja auch immer, dass man einen Treffer in einer solchen Situation erzwingt, wie beim 2:1 durch einen Standard, dadurch auch den Sieg. Wir wussten, wir sind gefordert. Nach dem Schlusspfiff enstand schnell ein offensichtlich spontaner Kreis. Das war schon eine Befreiung, die Last fiel ab. Alle waren froh, dass wir es schafften. Und das, ich betone, auch hochverdient. Aber ich weigere mich, Resultaten immer mit Theatralik zu begegnen. Die Frage nach dem berühmten Stein, der fiel? So ähnlich. Ständig zu hinterfragen, was hätte passieren können. Wenn wir nur ein Remis geholt hätten, wäre das halt so gewesen. Wichtig sind alle Matches, auch das 4:0 über Schalke hatte enorme Bedeutung, um gut in die Spielzeit zu kommen. Jetzt wollen wir Mainz schlagen, ich schaue einmal, was dann alles so an Steinen runterfällt. Wie hoch war das Risiko mit Markus Kurth? Medizinisch überhaupt kein Risiko, wir brauchten nur sein grünes Licht, ob er mit den Schmerzen zurecht kommt. Das testeten wir vorab aus. Markus ist erfahren, er weiß genau, wie weit er gehen kann. In der zweiten Halbzeit hatten wir dann immer Kontakt. Es war klar, er konnte das Match nicht komplett absolvieren. Er hat dem Team wirklich geholfen.

Interessant war die Reaktion von Co-Trainer Ralf Außem nach dem 1:0 von Sascha Mölders. Er sprang Bora Karadag begeistert von hinten an, weil er sich offenbar über seine Vorbereitung unglaublich freute. Bora wirkte entscheidend mit, sicherte gegen einen drei Köpfe größeren Gegenspieler den Einwurf. Dadurch kam die Möglichkeit zustande. Beim Ralf ist danach der Spieler in ihm durchgebrochen.

Ein gutes Zeichen, dass von außen so mitgefiebert wird. Natürlich, die ganze Bank macht mit. Alle sind während der 90 Minute emotional belastet, das geht nicht spurlos an einem vorbei. Wichtig ist, immer einen klaren Kopf zu behalten. Nach dem Match gegen Verl wurde sofort regeneriert, wir arbeiten dosiert weiter, aber auf jeden Fall so, dass die Spannung nicht runtergefahren wird. Was kann Mainz? Der FSV logiert tabellarisch unter uns, hat aber schon gute Ergebnisse geholt und ist mit vielen prima Einzelakteuren besetzt. Die Truppe agiert mit viel Tempo und Spielwitz, wir haben sie dreimal gesehen. Für das junge Tem wird die Hafenstraße sicherlich ein Highlight. Es kommt niemand nach Essen, um sich vorführen zu lassen. Klar ist, wir haben vor keinem Gegner Angst, sonst hätten wir den falschen Beruf. Wir hatten auch keine Angst, als Dortmund im Pokal kam.

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