Nach unruhigen und teils chaotischen Zeiten möchte der KFC Uerdingen zurück ins ruhige Fahrwasser. Nun ist auch klar, wer die Krefelder als Vorstandsvorsitzender dorthin führen soll: Thomas Platzer. Der 54-Jährige übernimmt das Amt an der Vereinsspitze, er wurde vom Verwaltungsrat für die nächsten drei Jahre bestellt.
"Mit Thomas Platzer haben wir einen Vorsitzenden für unseren Verein gewinnen können, der sowohl Sportsgeist als auch unternehmerische Erfahrung mitbringt", erklärt Nils Gehlings als Vorsitzender des Verwaltungsrat.
Platzer stammt aus dem bei München gelegenen Erding. Der 54-Jährige betrieb früher selbst Leistungssport und war als Skeletonfahrer aktiv. 1990 und 1991 gewann er die Deutsche Meisterschaft, dreimal nahm er an der Weltmeisterschaft teil. 2002 erhielt er eine Dopingsperre nach einem positiven Test. Nach seiner aktiven Zeit arbeitete er laut KFC-Mitteilung als Trainer.
Zudem betreibt Platzer eine Fußballschule in seiner Heimat und ist Geschäftsführer eines Unternehmens in Kaufbeuren mit acht Filialen - eine davon in Köln. Daher sei es kein Problem, Termine in Krefeld wahrzunehmen und die Regionalliga-Spiele zu besuchen, erklärt er in einer Vereinsmitteilung und fügt an: "In der heutigen digitalen Welt ist es kein Problem, ein Unternehmen von einem anderen Ort aus zu führen."
Über sein Amt als Vorsitzender sagt Platzer: "Der KFC Uerdingen ist mit seinem Namen, seinen treuen Fans und der ehrwürdigen Grotenburg einfach immer noch ein deutschlandweit bekannter Traditionsverein. Wenn man den Rasen betritt, kann man förmlich spüren, welche Stimmung hier herrscht, wenn wie gegen Essen über 8.000 Zuschauer auf den großen Tribünen sind.
Und weiter: "Ich möchte den Verein wieder in ruhigere Fahrwasser führen. Die Verantwortlichen der letzten Wochen haben hier eine gute Vorarbeit geleistet und sowohl auf als auch neben dem Platz gute Rahmenbedingungen geschaffen, die es nun gilt, weiter auszubauen."
Laut Platzer werde nun geprüft, wer neben ihm in den Vorstand bestellt wird. Es soll ein Geschäftsführer eingestellt werden, "der die operative und kaufmännische Verantwortung trägt", erklärt er. "Es wird in sämtliche Bereiche investiert werden, um die Strukturen nachhaltig solide und professionell aufzustellen."
Zuletzt fehlte dem KFC ein Vorstandsvorsitzender. Andreas Scholten (stellv. Vorsitzender), Sebastian Thißen und Adalet Güner waren vor Verwaltungsrat damit beauftragt worden, die Vorstandstätigkeiten kommissarisch auszuführen. Das soll laut Klub auch so bleiben, ehe der KFC das Gremium um Platzer komplettiert hat.