Die Tage, die der VfB Oldenburg noch im Marschweg-Stadion spielen wird, werden in Zukunft gezählt sein. Am Montagabend, 15. April, gab die Stadt bekannt, dass der Stadtrat sein "Go" für ein neues Stadion gegeben hat, das auch für den Profifußball geeignet ist. Ankermieter wird der VfB Oldenburg sein.
Das feierten die Fans des Nord-Regionalligisten (aktuell Platz 7) frenetisch. Für den Beschluss stimmten Oberbürgermeister Jürgen Krogmann sowie die Fraktionen von SPD, CDU und BSW, die Gruppe FDP/Volt sowie die AfD. Dagegen waren die Grünen sowie die Einzel-Ratsmitglieder Vally Finke (parteilos) und Andreas Sander (Piraten). Als Ratsvorsitzender Tim Harms das Ergebnis der Abstimmung verkündete, brach in der mit etwa 700 Zuschauern gefüllten Kongresshalle der Weser-Ems-Hallen lautstarker Jubel aus. "VfB Oldenburg! VfB Oldenburg", schallte es durch die Halle. Dazu reckten Fans ihre blau-weißen Schals in die Höhe und zeigten stilisierte Ortsschilder, auf denen "Neues Stadion" stand.
Ein kurioser Rahmen für Fankurvenatmosphäre, die es in Zukunft dann im neuen Stadion geben wird. Die Kosten für das Bauprojekt werden von Seiten der Stadt bei einer Kapazität von 10.000 Plätzen mit rund 50 Millionen Euro kalkuliert.
Für das neue Stadion ist ein sogenanntes Totalunternehmerverfahren geplant, bei dem die Planungsleistungen und die Bauausführung in einer Hand liegen. Dafür sind zunächst eine sehr umfangreiche funktionale Leistungsbeschreibung und die Vergabeunterlagen zu erstellen. Die EU-weite Ausschreibung des Projekts soll Ende 2024 erfolgen. Nach Abschluss der Bieter-, Angebots- und Verhandlungsphase wird eine Vergabe des Projekts im zweiten oder dritten Quartal 2025 angestrebt. Der Stadtrat hat am Montagabend beschlossen, sich die Entscheidung zur Beauftragung des Totalunternehmers vorzubehalten.
Nach dem für etwa Mitte 2025 angepeilten Abschluss eines Bauvertrages und einer Planungs- und Genehmigungsphase von circa sechs Monaten ist ein Baustart Anfang/Mitte 2026 denkbar. Bei einer Bauzeit von etwa 18 Monaten könnte das Stadion Ende 2027 in Betrieb gehen. „Das ist unser Ziel“, bekundete Oberbürgermeister Jürgen Krogmann.