Vorweg: Das Trainingslager von Rot-Weiss Essen in der Türkei ist erfolgreich vonstatten gegangen. Die Winter-Zugänge Dominik Martinovic und Klaus Gjasula wurden schnell und gut integriert. Die Verantwortlichen konnten durch diese Transfers auch eine kleine Euphorie entfachen.
Diese gute Stimmung nimmt RWE auch mit in den Flieger nach Deutschland. Dieser wird am Sonntagmorgen von Antalya Richtung Düsseldorf abheben. Mit im Gepäck: Ein 1:1-Testspiel-Remis gegen Drittliga-Tabellenführer Dynamo Dresden. Einen tollen Angriff über Joseph Boyamba und Dominik Martinovic verwertete Ramien Safi - 1:0 (55.). In der 120. Minute erzielte Andi Hoti nach einer Ecke noch das 1:1 für die Sachsen.
Dynamo Dresden begann die ersten 30 Minuten gut und presste frühzeitig. Der Tabellenführer der 3. Liga wollte schnelle die Spielkontrolle über das Geschehen und den Gegner haben. Und das gelang auch.
Doch die erste Torchance ließ lange auf sich warten - 22. Minuten: Ein guter Angriff von Dynamo, beim Abschluss wurde Christoph Daferner aber stark von Eitschberger geblockt.
Rot-Weiss Essen, erste 60 Minuten: Golz - Eitschberger, Schultz, Rios Alonso, Brumme - Gjasula, Moustier - Boyamba, Arslan, Safi - Martinovic
Rot-Weiss Essen, zweite 60 Minuten: Wienand - Eitschberger (75. Kaiser), Kourouma, Kraulich, Schulte-Kellinghaus (103. Vonic) - Kaparos, Swajkowski - Voufack, Berisha, Owusu - Doumbouya
Dynamo Dresden, zweite 60 Minuten: Schreiber - Sterner, Boeder, Bünning, Risch - Hauptmann, Sapina, Casar - Lemmer, Daferner, Kother
Dynamo Dresden, erste 60 Minuten:
Gelbe Karten: Swajkowski - Risch
Tore: 1:0 Safi (55.), 1:1 Hoti (120.)
Und die Essener? Ein offensives Lebenszeichen der Essener gab es nach 24 Minuten: Ein Schuss von Ahmet Arslan kullerte jedoch harmlos in die Arme des Dresdener Schlussmanns Tim Schreiber. Das war's dann auch schon mit den ersten 30 Minuten.
Die zweiten 30 Minuten: Auch hier passierte wirklich nicht viel. Mehr Ballbesitz hatte Dresden, doch so richtig konnte die SGD damit nicht viel anfangen - zumindest nichts Gefährliches.
Anders RWE: Die 55. Minute - Tor für RWE! Vorausgegangen war eine Balleroberung von Joseph Boyamba, der seinen Kumpel Dominik Martinovic auf die Reise schickte, der Essener Neuzugang und Hoffnungsträger für die Rückrunde nahm Tempo auf, vernaschte die Dresdner und sah den mitgelaufenen Ramien Safi, der nur einschieben musste - ein perfekter Angriff der Essener.
Uwe Koschinat zur Halbzeit gegenüber der WAZ: "Die Jungs arbeiten richtig gut." Der RWE-Coach konnte auch zufrieden sein. Die Intensität war hoch und seine beiden Neuzugänge Dominik Martinovic in der Offensive und Klaus Gjasula im Mittelfeld-Zentrum machten den Unterschied.
Lars Bünning; Dynamos Verteidiger, der erst kürzlich seinen Vertrag verlängerte, meinte gegenüber "Dynamo-TV": "Es war viel Intensität und Tempo drin. Das waren gute 60 Test-Minuten. Wir mussten vorher noch einige unbeliebte Läufe, die zu solch einer Vorbereitung gehören, machen. Da waren die 60 Minuten schon in Ordnung."
Im dritten Viertel war das Spiel auf jeden Fall ausgeglichener. Die zweiten Reihen von Essen und Dresden duellierten sich auf Augenhöhe. Beste Gelegenheit für die Dresdener im zweiten Durchgang war die Chance in der 81. Minute: Robin Meißner schloss aus guter Position aber zu zentral ab, Felix Wienand war zur Stelle.
In der 84. Minute dann die beste Chance für RWE seit dem Wechsel nach 60 Minuten: Die Essener konterten über links, Kelsey Owusu führte den Ball, zog in die Mitte, zielte mit rechts aufs lange Eck, aber der Ball ging knapp am Tor vorbei.
In der 120. Minute pennte Eric Voufack nach einer Dynamo-Ecke, Andi Hoti, den Dresden vom 1. FC Magdeburg vor wenigen Tagen verpflichtete, lief ihn davon und köpfte zum Endstand - 1:1! Ein leistungsgerechtes Remis.
Rot-Weiss Essen: Letzter Einsatz von Leonardo Vonic
In der 103. Minute kam dann Leonardo Vonic ins Spiel. Es werden seine letzten 17 Einsatzminuten für Rot-Weiss Essen gewesen sein. Der 21-Jährige steht kurz vor einem Wechsel ins Ausland. Die U23 des FC Porto gilt als Favorit. Es soll aber auch eine heiße Anfrage aus der Schweiz geben. In der kommenden Woche wird dann Vonic nach seinem letzten RWE-Einsatz in der Türkei wohl auch seinen Spind an der Hafenstraße aufräumen und sich verabschieden.