Als Dimitrios Pappas am 1. Juli 2022 die SSVg Velbert übernahm, war seine Mission klar formuliert: Der A-Lizenzinhaber sollte die Bergischen nach über fünf Jahren zurück in die Regionalliga West führen. Das gelang dem 43-Jährigen in beeindruckender Manier.
Nach dem souveränen Aufstieg folgte jedoch eine enttäuschende Serie in der Regionalliga. Der 88-malige Zweitliga-Profi wurde am Rosenmontag - 12. Februar 2024 - nach rund 18 Monaten von seinen Traineraufgaben in Velbert entbunden.
Er übergibt die Mannschaft auf dem letzten Tabellenplatz. 13 Spieltage vor Schluss beträgt der Rückstand auf das rettende Ufer fünf Punkte.
RevierSport hat mit Pappas, der in seiner Karriere neben Velbert und den Frauen des VfL Bochum jahrelang für Rot-Weiß Oberhausen (zweite Mannschaft, U19-Bundesliga-Team und Profis) arbeitete, gesprochen.
Dimitrios Pappas, wie haben Sie den persönlichen Schock vom Rosenmontag verdaut?
Mit solchen Entscheidungen muss ein Trainer umgehen können. Am Ende des Tages ist es doch überall - unabhängig von der Liga - so: wenn man nicht die nötigen Punkte holt, dann greifen die Mechanismen des Geschäfts. Das hat man am Rosenmontag beim Bundesligisten Mainz, dem Zweitligisten Hamburg und dem Regionalligisten Velbert gesehen.
Mein Nachfolger wird eine ruhige Mannschaft, die auch manchmal gestreichelt werden will, übernehmen. Es sind viele Kopfspieler dabei. Im Abstiegskampf muss man auch lauter und deutlicher werden, aber ein Choleriker wäre bei dieser Mannschaft jetzt auch fehl am Platz.
Dimitrios Pappas
Warum hat es am Ende nicht gereicht, ein besseres Ergebnis zu erzielen?
Ich will da jetzt nicht ins Detail gehen, weil das auch keinen Sinn mehr macht. Klar ist, dass ich die Mission Aufstieg erfüllen konnte und das freut mich natürlich, weil ich dieses Ziel bei meinem Amtsantritt verfolgte. Am Ende ist es so, dass wir bis auf das letzte Düsseldorf-Spiel immer alles rausgehauen haben und ich den Jungs nur wenige Vorwürfe machen kann.
Stichwort Mannschaft: Was für ein Team wird Ihr Nachfolger übernehmen?
Das sind gute Jungs. Ich wünsche den Jungs den maximalen Erfolg. Mein Nachfolger wird eine ruhige Mannschaft, die auch manchmal gestreichelt werden will, übernehmen. Es sind viele Kopfspieler dabei. Im Abstiegskampf muss man auch lauter und deutlicher werden, aber ein Choleriker wäre bei dieser Mannschaft jetzt auch fehl am Platz. Am Ende muss der Verein entscheiden, welches Profil erwünscht ist. Ich wünsche meinem Nachfolger auf jeden Fall viel Erfolg.
Wie geht es für Sie persönlich in Zukunft weiter?
Ich muss das erst einmal alles sacken lassen und mich selbst reflektieren. Ich will mich für keinen Bereich oder eine Liga festlegen. Am Ende stehe ich für Gespräche bereit und in diesen muss es passen. Man muss ein gutes Bauchgefühl haben und voll und ganz hinter der Aufgabe stehen.