Patrick Bauder hatte in den letzten Tagen alle Hände voll zu tun: Bei Rot-Weiß Oberhausen brannte der Baum.
Die Personalie Jörn Nowak beschäftigte die Verantwortlichen um Sportchef Bauder, Vorstandsboss Thorsten Binder, den Aufsichtsrat und die Mannschaft einige Tage. Bis am Montag (5. Februar 2024) eine Entscheidung getroffen wurde: RWO trennte sich von seinem bisherigen Trainer.
Nun, nach der Nowak-Beurlaubung und dem Sieg am Dienstagabend - 3:0 bei der SSVg Velbert unter Interimstrainer Mike Terranova, ergreift auch Bauder das Wort. "Eine Entlassung eines Trainers, eines Mitarbeiters des Vereins, ist nie schön. Es trifft ja auch immer einen Menschen. Das macht man nicht gerne. Aber das gehört auch zum Geschäft dazu", betont Bauder.
Bauder, der am 18. Februar 34 Jahre alt wird, weiß natürlich auch, dass er die Nowak-Verpflichtung im Sommer 2023 mitzuverantworten hat. "Als eine persönliche Niederlage empfinde ich die Beurlaubung aber nicht. Wir haben im Sommer in allen Gremien entschieden, dass Jörn Nowak Cheftrainer von Rot-Weiß Oberhausen wird. Diese Idee ist am Ende nicht so aufgegangen, wie wir es uns alle erhofft haben. Jetzt geht es weiter", erklärt Bauder, der schon in den ersten Minuten nach dem Nowak-Aus - RevierSport berichtete - viele Anrufe erhielt.
Mike hat RWO-Blut, er fühlt und liebt den Verein. Er verfügt über tolle Fähigkeiten, er kann die Mannschaft auf seine Seite ziehen und motivieren. Das könnte in dieser Phase schon eine Trumpfkarte sein
Patrick Bauder über Mike Terranova
Bauder: "Klar, einige Leute haben sofort eine perfekte Lösung parat und rufen an, schreiben, auf welchem Wege auch immer. Aber das ist noch alles so frisch. Wir müssen erst intern ein paar Dinge klären und uns dann auf die Trainersuche machen."
Der Stand ist, dass aktuell Mike Terranova Oberhausens Cheftrainer ist. Und sein Comeback war mit einer guten Leistung sowie einem klaren Sieg in Velbert sehr gelungen. "Mike hat RWO-Blut, er fühlt und liebt den Verein. Er verfügt über tolle Fähigkeiten, er kann die Mannschaft auf seine Seite ziehen und motivieren. Das könnte in dieser Phase schon eine Trumpfkarte sein", lobt Bauder seinen einstigen Mitspieler und auch Cheftrainer aus der Vergangenheit.
Am Samstag (10. Februar, 14 Uhr, RevierSport-Liveticker) reist RWO zu Alemannia Aachen. Aktuell beträgt der Rückstand auf den Tabellenführer sechs Punkte. 14 Spieltage sind noch zu gehen. Bauder zeigt sich voller Tatendrang: "Wir freuen uns auf das Spiel und die große Kulisse. Wir wollen mit einem Sieg aus Aachen nach Oberhausen fahren. Dafür werden wir alles geben. Für die Spieler gibt es keine geileren Partien als solche. Dafür ist man Fußballer geworden."
Sein Zusatz: "Dass die Alemannia ein starker Gegner ist, da genügt ein Blick auf die Tabelle. Wir spielen beim Spitzenreiter, der eine tolle Aufholjagd unter Trainer Heiner Backhaus hingelegt hat. In Aachen herrscht eine große Euphorie, die auch die Mannschaft trägt. Wir sind aber auf alles vorbereitet."