Jetzt ist also das eingetreten, was sich in den letzten Tagen und Wochen abgezeichnet hat. Jörn Nowak ist kein Trainer mehr bei Rot-Weiß Oberhausen.
Zwar steht er im Halbfinale des Niederrheinpokals, wo es zum Sieger der Partie Baumberg - Bocholt geht. In der Liga lief es aber nicht rund. Auch nicht schlecht, aber mit einem Schnitt von 1,68 Punkten pro Partie in der Liga wird ein Aufstieg schwer bis unmöglich.
Daher muss der RWO-Trainer nun gehen. Auf der einen Seite gab es vielleicht das eine Unentschieden - acht Remis an der Zahl - zu viel, der Abstand auf Spitzenreiter Alemannia Aachen ist bei einer weniger ausgetragenen Partie auf neun Zähler angewachsen.
Der Rückstand auf den Spitzenreiter - am Wochenende kommt es zum direkten Duell auf dem Tivoli - soll ein Grund gewesen sein für die Trennung. Auch wird intern darauf verwiesen, dass die Stimmung zwischen Trainer und Mannschaft nicht so gut gewesen sei, wie kolportiert wurde.
Zwei Gründe, die einen Teil der Wahrheit abbilden. Doch die Anhänger haben - wenn man die Kommentare in den Sozialen Medien verfolgt - einen anderen Reflex. Hier wird in erster Linie die Meinung vertreten, dass sich RWO der Forderung der aktiven Fanszene gebeugt hat, die ankündigten, den Support bis zu einer Trennung von Nowak einzustellen.
Natürlich verneinen die Oberhausener dieses Szenario, doch es wird zur Wahrheit dazugehören, dass der Disput von Nowak mit den Ultras nach dem Spiel in Gladbach dazu beigetragen hat, dass die Trainerfrage eine neue Dynamik bekommen hat.
Denn die Fanszene, die die Nowak-Verpflichtung als ehemaligem Essener seit Beginn kritisch sah, ging nach diesem Vorfall in Gladbach auf die Barrikaden und stelle die Unterstützung ein. Ein Remis später - 1:1 gegen Lippstadt dann die Trennung - bestätigt durch eine Pressemitteilung, in der kein Verantwortlicher zitiert wird. Auch eher untypisch, dass allgemein gehalten wird, dass man Nowak alles Gute für die Zukunft wünscht.
Auch das zeigt, wie heikel die Trennung ist. Es war klar, dass das Thema Nowak nach der Essener Vergangenheit bei negativem Verlauf einer tickenden Zeitbombe gleicht. Die ging nun hoch, das Experiment ist gescheitert. Nun muss es in den kommenden Tagen mal wieder Mike Terranova richten. Erst in Velbert, dann in Aachen. Ansonsten spielt RWO nach Karneval nur noch um die goldene Ananas.