Der Wechsel von Maximilian Pronichev aus der österreichischen zweiten Liga zu Rot-Weiß Erfurt war im vergangenen Sommer mit großen Hoffnungen verbunden.
Doch nur wenige Monate später stellt sich die Situation ganz anders dar: Der 26 Jahre alte Stürmer, der ab Anfang 2020 eineinhalb Jahre lang für Rot-Weiss Essen auflief, wurde in Erfurt aussortiert. Der Verein aus der Regionalliga Nordost strich Pronichev aus dem Trainings- und Spielbetrieb. Er dürfe sich im Winter nach einem neuen Arbeitgeber umschauen, teilten die Erfurter mit.
"Diese Entscheidung ist nicht populär. Er sollte der Unterschiedsspieler sein. Aber wir haben uns mehr von ihm erhofft", begründete Trainer Fabian Gerber gegenüber dem Kicker.
Der gebürtige Berliner mit russischen Wurzeln legte in Erfurt einen verheißungsvollen Start hin. Beim Pflichtspiel-Debüt traf er, an den ersten fünf Spieltagen der Regionalliga-Saison gelangen ihm fünf Torbeteiligungen (vier Vorlagen, ein Treffer).
In den folgenden neun Partien kam allerdings nur noch eine Torbeteiligung dazu - Pronichev konnte aus dem insgesamt formschwachen Erfurter Team kaum noch positiv herausstechen.
"Natürlich habe ich mir das anders vorgestellt und mehr erhofft. Aber es gab auch einen Abwärtstrend der gesamten Mannschaft", sagte er dem Kicker zu seiner Freistellung. "Mein Vertrag ist nicht aufgelöst. Wir werden noch einmal miteinander sprechen und ausloten, was für beide Seiten das Beste ist."
Pronichev mit fünf Regionalliga-Toren für RWE
Klingt so, als würde Pronichev seiner ohnehin schon bunten Vita zur Rückrunde einen weiteren Verein hinzufügen. Der zweimalige russische U21-Nationalspieler kann bereits auf sieben Profistationen zurückblicken, wurde immer wieder von seinem Stammklub Hertha BSC verliehen.
Anfang 2020 auch für eineinhalb Jahre an Rot-Weiss Essen. Beim damaligen Regionalligisten kam Pronichev allerdings nie wirklich in Tritt - was sicher auch an Verletzungsproblemen sowie der kurz nach seinem Wechsel einsetzenden Corona-Zeit lag. Mit fünf Treffern und drei Vorlagen in 15 Regionalliga-Einsätzen für RWE liest sich seine Bilanz dennoch ordentlich.
Bei Energie Cottbus und dem österreichischen Zweitligisten SV Horn lief es anschließend besser für Pronichev - mit der Ausbootung in Erfurt erhielt die Karriere des Offensivmanns einen erneuten Dämpfer.