Vor wenigen Wochen hatte Boris Schommers den 1. FC Düren verlassen, um ein Angebot des MSV Duisburg wahrzunehmen. Ein Wechsel von der Regionalliga West in die 3. Liga.
Der Trainerwechsel-Effekt ist beim MSV längst verflogen. Und in den Sozialen Medien fragten sich immer wieder Fans der Zebras, warum die Duisburger denn einen Schommers und keinen Dietmar Hirsch aus der Regionalliga loseisten. Immerhin hat der 51-Jährige eine große MSV-Vergangenheit. Ein Angebot soll es nach unseren Informationen aber auch nie gegeben haben. Ganz davon abgesehen, ob Hirsch dieses überhaupt angenommen hätte.
Denn aktuell fühlt er sich beim 1. FC Bocholt pudelwohl. Der Fußballlehrer, dessen letzte Stationen Teutonia Ottensen, Hessen Kassel, VfB Oldenburg und SV Elversberg waren, scheint mit Bocholt die perfekte Adresse für sich gefunden zu haben. Vielleicht für die nächsten Jahre-
Denn im Interview mit dem Portal "fohlen-hautnah.de" verrät Hirsch, wer denn sein Trainer-Vorbild ist. Und das ist ein Mann der für Kontinuität stand.
"Ganz klar Friedhelm Funkel. Ich habe fünf Jahre unter ihm gespielt. Er hat mich als Mensch und Spieler geprägt. Von ihm habe ich am meisten mitgenommen. Friedhelm ist sehr menschlich, sehr offen und ist transparent mit den Spielern umgegangen. Er hat sich viel mit Spielern ausgetauscht und sie mitgenommen. Deshalb hatten wir auch damals in Duisburg so einen Erfolg mit einer Mannschaft, die vom Papier her vielleicht nicht die besten Einzelspieler hatte, die aber vom Kollektiv gelebt hat. So ähnlich wie wir jetzt in Bocholt. Wir haben uns mit dem Ruhrpott und dem Klub identifiziert und Friedhelm hat das top moderiert. Es hat einfach gepasst", sagt Hirsch.
Funkel trainierte überwiegend Klubs aus der 1. und 2. Bundesliga. Auch der 196-malige Bundesligaprofi Hirsch träumt von diesen Regionen als Trainer.
Ich liebe meinen Job, weil er mir Spaß macht. Egal, in welcher Liga. Wenn man Bundesliga gespielt hat, würde man da natürlich auch als Trainer hin. Aber es gibt nur 18 Trainerposten und tausende von Fußball-Lehrern. Ich genieße einfach den Moment und dann wird man sehen, was noch kommt
Dietmar Hirsch
"Für mich war jedes Bundesliga-Spiel etwas Besonderes und jetzt ist jedes Regionalliga-Spiel als Trainer in einer sehr starken Liga für mich etwas Besonders. Und so lange ich dieses Gefühl und die Wertschätzung habe, ist das immer noch der richtige Job. So war es als Spieler und so ist es jetzt als Trainer. Natürlich willst du auch als Trainer so hoch wie möglich arbeiten. Aber im Fußball ist nichts planbar. Ich plane das nächste Spiel und wenn man dann als Mannschaft, Trainer und Verein erfolgreich ist, dann kommt alles andere von alleine. Ich liebe meinen Job, weil er mir Spaß macht. Egal, in welcher Liga. Wenn man Bundesliga gespielt hat, würde man da natürlich auch als Trainer hin. Aber es gibt nur 18 Trainerposten und tausende von Fußball-Lehrern. Ich genieße einfach den Moment und dann wird man sehen, was noch kommt", erzählt er.
Bevor er seinen Bundesliga-Traum eventuell irgendwann realisieren könnte, wird er wohl noch einige Zeit in Bocholt bleiben. Zu seiner Zukunft meint der Trainer des Regionalliga-West-Ersten. Hirsch: "Ich denke, dass wir uns da Anfang des Jahres zusammensetzen und sprechen werden. Das Trainingslager bietet dazu auch eine gute Gelegenheit. Auf jeden Fall ist es so, dass ich mich in Bocholt sehr wohl fühle."