Jan Wellers wechselte im vergangenen Sommer 2023 von Fortuna Köln zum 1. FC Bocholt. Wer vielleicht dachte, dass das ein Rückschritt für den gebürtigen Bottroper sei, der wird aktuell eines Besseren belehrt.
Denn der defensive Mittelfeldspieler führt mit den Bocholtern die Tabellen der Regionalliga West an. Fortuna Köln und Co. sind die Mannschaften, die die Münsterländer jagen müssen.
Im Vereinsmagazin "Am Ball" erklärt der 23-jährige Wellers, warum es so gut für den 1. FC Bocholt läuft. Und: Er verspricht den Kontrahenten, dass die Bocholter so weitermachen werden: "Wir müssen unabhängig von den Gegnern immer an unsere Leistungsgrenze gehen und immer 100 Prozent geben. Wir müssen die Tugenden jedes Spiel auf den Platz zu bringen, so wie wir es jetzt in den letzten 15 Spielen schon gezeigt haben. Wir müssen als Team kämpfen, füreinander laufen, Zweikämpfe annehmen, Männerfußball spielen und dann im richtigen Moment zuschlagen."
Wellers verbrachte seinen Großteil der Junioren-Laufbahn in den Nachwuchsleistungszentren des VfL Bochum und FC Schalke 04. In den sieben Jahren auf Schalke sammelte er viel Erfahrung und spielte auch gegen heutige internationale Stars.
Wellers erzählt: "Die vielen internationalen Turniere waren schon cool. Wir haben gegen Gegner wie Chelsea, Real Madrid oder Barcelona gespielt. Da standen dann auch Spieler wie Phil Foden, Jadon Sancho oder Brahim Diaz, die jetzt unter anderem bei Real Madrid oder Manchester City spielen, auf dem Feld. Die Erfahrungen haben einen schon geprägt und diese Zeit will ich auch nicht missen. Auch die Trainer, die ich dort hatte, haben uns Spieler geprägt, indem sie uns grundlegende und wichtige Tugenden mit auf den Weg gegeben haben."
In der Regionalliga war Wellers, der auf insgesamt 94 Viertliga-Begegnungen (zehn Tore) kommt, schon für den VfB Homberg, aber auch die Traditionsklubs Rot-Weiß Oberhausen und, wie erwähnt, Fortuna Köln am Ball.
Diese Atmosphäre ist bei Fortuna Köln oder Oberhausen nicht so gegeben wie hier in Bocholt. Was ich sagen muss ist, dass die Trainingsintensität in Bocholt bislang die höchste ist, die ich je in einem Verein in der Regionalliga hatte. Das spiegelt auch unsere gute Leistung in den Spielen wieder.
Jan Wellers
Über die Unterschiede zu den beiden letztgenannten Klubs im Vergleich zu Bocholt sagt er bei "Am Ball": "Der größte Unterschied ist, dass man in Bocholt weniger Druck hat als bei den beiden etablierten Vereinen. Dort ist die Zielsetzung eigentlich fast jedes Jahr der Aufstieg. Wenn das nicht klappt bzw. die Saison nicht gut läuft, bekommt man von unterschiedlichen Stellen Druck im Verein. Dann wird dort in einer schlechten Phase auch schnell der Trainer entlassen oder das ganze Konzept infrage gestellt. Das Gefühl habe ich hier in Bocholt gar nicht."
Er schätzt allen voran das familiäre Umfeld am Hünting. Wellers: "Diese Atmosphäre macht es einem als Spieler, egal ob jung oder schon erfahrener, leicht, sich gut weiterzuentwickeln. Das ist glaube ich für uns Spieler ein entscheidender Faktor für den Verein. Diese Atmosphäre ist bei Fortuna Köln oder Oberhausen nicht so gegeben wie hier in Bocholt. Was ich sagen muss ist, dass die Trainingsintensität in Bocholt bislang die höchste ist, die ich je in einem Verein in der Regionalliga hatte. Das spiegelt auch unsere gute Leistung in den Spielen wieder."