Markus Krösche ist vielleicht der beste Manager der Fußball-Bundesliga. Zumindest ist der 44-jährige Sportchef von Eintracht Frankfurt derjenige, der in letzter Zeit die teuersten Transfer abwickelte.
Da wäre jüngst der 80-Millionen-Euro-Deal mit Manchester City in der Personalie Omar Marmoush zu nennen.
Seit seinem Amtsantritt am 1. Juni 2021 in Frankfurt schafft es Krösche immer wieder verheißungsvolle Spieler für die Eintracht zu finden - und im Bestfall für viel Geld weiterzuverkaufen.
Vor Marmoush entdeckten Krösche und sein Team schon Kolo Muani (26) ablösefrei, der dann für 95 Millionen Euro zu Paris Saint-Germain wechselte.
"Wir haben ein sehr, sehr gutes Team, arbeiten mit drei Koordinatoren, die unterschiedliche Schwerpunkte haben: national, international, und datendigital, was immer ein wichtiger Faktor ist, um die Dinge objektiv einzuordnen. Da sind auch Mathematiker und Informatiker dabei. Einmal pro Woche diskutieren wir mit sieben, acht, neun Mitarbeitern über Spieler in einem Jour Fix, in dem jeder seine Meinung sagt – das fordere ich auch ein und will starke Leute um mich herum haben. Es kam auch vor, dass ich in eine Sitzung reingegangen bin und gesagt habe: Wir holen den Spieler – und rausgegangen bin ich mit einem ganz anderen", gab Krösche im BILD-Podcast "Phrasenmäher" einen Einblick, wie Eintracht Frankfurt an Spielerverpflichtungen arbeitet.
Unser Vorstandssprecher Axel Hellmann wurde damals kontaktiert. Er kam zu mir ins Büro und sagte: ,Wir können Ronaldo verpflichten.‘ Ich antwortete: ,Du willst mich wohl verarschen?
Markus Krösche
Und: Krösche verriet auch einige interessante Anekdoten aus seiner Vergangenheit. Zum Beispiel, wie er einst den heutigen Manchester-City-Superstar Erling Haaland zum SC Paderborn, wo er seine Manager-Karriere begann, holen wollte.
"Ich war 2018 bei der U19-EM in Finnland. Erling fiel mir sofort auf. Ich habe dann seinen Berater kontaktiert, doch damals war er sich schon mit Salzburg über einen Wechsel einig." Salzburg zahlte acht Millionen Euro für Haaland, Paderborn hatte maximal 200.000 Euro zur Verfügung - Krösche: "Eine Leihe hätte ich aber auch gemacht (lacht)."
Und dann war da doch noch etwas mit Cristiano Ronaldo und Eintracht Frankfurt? Krösche verrät: Nach dem Europa-League-Sieg 2022 wurde Frankfurt Ronaldo angeboten, der Manchester United ablösefrei verließ. Krösche: "Unser Vorstandssprecher Axel Hellmann wurde damals kontaktiert. Er kam zu mir ins Büro und sagte: ,Wir können Ronaldo verpflichten.‘ Ich antwortete: ,Du willst mich wohl verarschen?‘“
Wie Krösche im Bild-Podcast "Phrasenmäher" verriet, schickten die Ronaldo-Berater sogar einen Finanzierungsplan an die Eintracht. Krösche: "Ehrlicherweise habe ich den aber nicht gelesen. Uns war direkt klar: Das macht nicht wirklich Sinn. Ich habe mit Fabio Paratici, dem Ex-Manager von Juventus Turin, mal darüber gesprochen, wie sehr Ronaldo einen Verein verändert und dass man allein andere Hotels buchen muss, weil die Aufmerksamkeit so viel höher wird. Ronaldo wäre für Eintracht eine Nummer zu groß gewesen."