Weil Preußen Münster den Regionalliga-Titel bereits vor drei Wochen klargemacht hatte, konnte der SCP am Samstagnachmittag im restlos ausverkauften Preußenstadion noch einmal völlig befreit aufspielen. Trainer Sascha Hildmann schickte gegen Rot Weiss Ahlen dennoch seine beste Elf auf das Feld, weil er die Saison mit aller Macht mit einem Sieg beenden wollte.
Seine Mannschaft enttäuschte ihn nicht und schickte die Nachbarn aus Ahlen mit einer klaren 3:0-Niederlage auf die Heimreise. Gerrit Wegkamp (21.) und Nicolai Remberg (25.) besorgten in der ersten Spielhälfte per Doppelschlag eine schnelle 2:0-Führung, die den schwarz-weiß-grünen Tross früh auf die Siegerstraße brachte. Der 51-jährige Hildmann konnte die letzten Minuten der Saison in der Folge noch mehr genießen und die Atmosphäre bewusster erleben als in den 33 Partien zuvor.
„Ich habe es noch mehr mitnehmen können. Die Stimmung war so extrem. Deshalb hat es eine so enorme Bedeutung, dass wir das noch mal mitgenommen haben“, sagte Hildmann nach der obligatorischen Meisterrunde vor den Fans – die die Mannschaft kurz vor dem Anpfiff mit einem XXL-Fahnenmeer empfangen hatten.
Für die Spieler war es ein würdiger Abschluss einer überragenden Saison, der auch den Trainer nachhaltig beeindruckte. „Von den Ultras war es die größte Choreografie, seitdem es sie gibt.“
Angesprochen auf seine Zeit in Kaiserslautern, wo bei Heimspielen mehr als 49.000 Fans dabei sein können, zog Hildmann einen pragmatischen Vergleich. „In Lautern ist alles groß, in Münster alles ein bisschen komprimierter. Beides hat seinen Reiz. Würden hier in Münster mehr Leute ins Stadion passen, wären sicherlich auch mehr Fans gekommen.“
Heute Abend lassen wir es krachen.
Sascha Hildmann
Viele von denen, die gegen Rot Weiss Ahlen eben nicht mit dabei sein konnten, dürften sicherlich am Sonntag bei der großen Meisterfeier in der Münsteraner Innenstadt für weitere besondere Momente sorgen. Für Hildmann haben die Festspiele aber bereits mit dem Schlusspfiff begonnen. „Ich will jetzt erst mal feiern“, sagte der Trainer der Preußen, die in der kommenden Saison wieder eine Klasse höher um Punkte kämpfen können.
An die nächste Spielzeit will in Münster aktuell aber noch keiner denken, auch nicht der Coach. Seine Marschroute für die Zeit nach dem Sieg gegen Ahlen hätte jedenfalls nicht deutlicher ausfallen können: „Heute Abend lassen wir es krachen.“